Samstag, 18. Januar 2014

My Son die groessten Cham Ruinen in Vietnam

Unter den Katzenzahnberg liegt My Son eine Ruinenstadt des Cham Volkes. Im spaeten 4. Jahrhundert gegruendet und zu einem religioesen Zentrum ausgebaut war es bis zum 13. Jahrhundert bevoelkert (das Heiligtum war innen nicht bewohnt) und hatte eine so lange Wirkungszeit wie keine andere. Vergleichbar ist Ankor What in Kambodscha, Bagan in Myanmar aber auch die Suedamerikanischen wie Macchu Picchu und alle anderen Inka Staetten. Viele Tempel waren indischen Goettern geweiht wie Ganesh (mit dem Elefantenkopf) Aspara (die Taenzerin) Shiva (vergleichbar (Zeus mit acht Armen) Garuda (mit den Fluegeln). Die Turmspitzen waren mit Gold bedeckt und es muss gigantisch ausgesehen haben. Wie ueberall auf der Welt sind diese Tempelanlagen in Vergessenheit geraten und erst von den - meistens - Eroberern wieder aus dem ueberwachsenden Djungel befreit. Die Franzosen haben in diesem Fall gute Arbeit geleistet weil sie viele der Statuen und sonstigen Mobilien in ein Musem (das in Na Dang und in den Louvre) gebracht haben. Waehrend des Vietnamkrieges wurden die Staetten bombadiert weil es als Versteck des Vietkong vermutet wurde. Erst eine Petition von Philipp Stern eines Archaeologen bei Nixon konnte das stoppen. Da war aber das meiste schon zerstoert.

Eigentlich wollte ich die Tour mit dem Motorrad mit einem Fahrer der Easy Rider Gruppe machen aber das Wetter ist eher regnerisch, nieselig. Heute morgen gab es schon mal einen tropischen Schauer was bei mir im Zimmer - da ich mit Balkon darueber wohne - im Swimming Pool das Getoese eines Wasserfalls erzeugt hat. Gerade wird neben mir an der Rezeption geschaekert "it comes the sun......

Der Bus holt mich ab und wir fahren an unendlichen Reisfeldern vorbei. Soviele Silberreiher hab ich in meinem Leben noch nicht gesehen auch Brachvoegel oder sowas aehnliches. Das saftige gruen der Felder ist immer wieder faszinierend und hebt sich von den anderen gruen Schattierungen deutlich ab.
Der Verkehr ist wirklich erstaunlich. Man faehrt in Gegenrichtung, durcheinander, hupt zur Vorsicht und trotzdem ist es moeglich immer irgendwie durchzukommen. Einen Happy Stop (was einen gang zur nicht beschreibbaren Toilette meint) und dann muessen wir ueber eine Bruecke gehen, weil wohl nicht fuer das Gewicht Touri und Bus es ist ein grosser ausreichend ist.

Wir sind jetzt mitten im Djungel es ist feucht - die Brille beschlaegt staendig - nicht zu warm und leicht nieselig. Auf einem hohen Baum ist ein grosses Nest und das ist fuer eine kleine schwarze Entenart wohl sowas wie Schellente. Voegel seh ich auch ein paar, hoeren tu ich mehr. Die meisten hier sind im Kaefig, sehen schoen aus und singen wunderbar. Ueppuige Vegetation und ueberall tropft es und ist matschig.
Wir gehen zuerst zu den nicht so zerstoerten Ruinen und der Fuehrer erklaert uns, dass Italiener helfen die Staetten zu renovieren. Sie haetten Erfahrung damit, dass man immer noch nicht weiss wie unser Vorfahren Roemer und so weiter) gemauert haben, Ziegel gebrannt usw. Jedenfalls die neu restaurierten Mauerwerke, es ist hauptsaechlich aus masssiven Ziegeln erstellt fangen an nach 30 Jahren zu vermoosen. Ueberall eine gruene Schicht drueber. Waehrend die Originale die ja zwischen -1600 und 800 Jahren alt sind keinerlei Spur von Begruening aufweisen. Es wurde kein Zement oder irgendwas anderes verwendet und Ziegel so zu brennen das das nicht passiert ist noch nicht gelungen. Auch Mercedes und Wuerth haben wohl Restaurierungsgeld gestiftet, sieht man an Tafeln. Die Bauten sind aus Ziegeln errichtet, in Ermangelung von Dachkonstruktionen wurden Ziegel immer nach innen versetzt bis sich die Dachluke geschlossen hat. Die meisten ohne Fenster, der Eingang immer nach Osten. Die Staette war auch der Friedhof fuer die Kaiser des Cham People. Weshalb sie es verlassen haben ist unbekannt und Nachfahren von Ihnen Leben heute noch im Mekong Delta. Die Ziegelbauten wurden aussen mit Statuen verkleidet wobei die meisten abgeschlagen wurden und in Museen sind. Auch ueberall die Symbole von Linga (Penis in Uebergroesse) und das weibliche Pendant als Opferaltar dazu (den Namen hab ich grad nicht parat). Die jungen Maedchen werden aufgefordert sich an diesen Riesendingern fotografieren zu lassen, soll Glueck bringen. Die verbliebenen Verzierungen lassen die Schoenheit erkennen. Groteske Masken, Meerungeheuer, Shiva, Frauen mit wunderlichen Frisuren. Es gab eine Schrift aehnlich wie Sanskrit - was aber nicht entziffert wurde - und geschrieben wurde in Sandsteintafeln. Das sind die Zeugnisse die heute auswertbar sind. Aber wer macht sich mal an die Schrift? Gibt es keinen - aehnlich dem Rosettastein aus Aegypten. Viele umgefallene Saeulen die roemisch sind und ich wundere mich immer wie frueher die Verbreitung von solchen Baustilen, Handwerk- und Kunstfertigung um die Welt gekommen sind. Die Bauweise mit Ziegeln z.B. und auch der Stil der malaysisch-polynesischen Einfluss entspricht.
Ueberall riesige Bombenkrater und auch - entschaerfte Bomben - und die Reste die vom Urwald wieder ueberwuchert werden. Einege neu aufgebaute Tempel im Bau und einige mit einem schuetzenden Dach drueber. Ein wunderschoene Anlage in der man die Groesse erahnen kann. AnkorWhat ist halt nicht zerbombt worden und auch hunderte Jahre spaeter entstanden.

Die Rueckfahrt findet mit dem Boot statt und wir gleiten gemaechlich ueber den Fluss. Es gibt Reis mit Gemuese und eine Wasserflasche die ich lieber nicht trinke, denn ich vermute sie war nicht original verschlossen. Das schuetzende Plastik laesst sich so leicht oeffnen und auch beim aufdrehen gibt es fast keinen Widerstand. Auf sowas muss man achten, denn das waere dann wohl irgendein Wasser das man nicht trinken sollte.......
Aber es gab guten Kaffee

Ein Stopp an einem Handwerkerdorf die wieder unglaubliche Sachen herstellen. Eine Schnitzerei die im Garten die verkrueppelten Wurzelstoecke liegen hatte und daraus Buddha's und sonstiges machen. Die Holzschnitzer sitzen am Boden. Ebenfalls eine Werkstatt die Lackeinlegearbeitn herstellt und die Intarsien werden aus Muschelschalen zugeschnitten. Es gibt eine kleine Handfraese, aber das ist es schon an Werkzeug, die Saegen sind eher sowas antikes die ich zum Teil noch besitze aus der Werkstatt meines Vaters. Eine Faehranlegestelle und auf dem Boot sind die Motorraeder aufgereiht wie Perlen auf einer Schnur und die Leute sitzen am Boden (ohne Foto Akku leer). Wasserbueffel die am Ufer grasen leider zu weit weg und Fischreusen die wie grosse umgedrehte Regenschirme aufgehaengt sind. Die werden zu Wasser gelassen und nach einer Weile wieder hochgezogen. Gibt es in kleineren und riesengrossen Varianten.

Wir legen am Kai im Altstadtviertel an, obwohl ich heute kein Ticket gekauft habe komm ich durch.
Abend geh ich nochmal hin um was zu essen und es ist unglaublich. Im ersten Stock direkt an der Balustrade esse ich spezielle Bao Lau das sind braeunliche vollwert Reisnudeln und White Rose Banh Bao Reisravioli mit Shrimps gefuellt. Auf beiden Seiten vom Fluss sind Restaurants und alle geschmueckt mit roten Lampions die sich im Wasser spiegeln. Auch zusaetzliche die schon fuers Tet Fest aufgehaengt sind. Laternen die auf dem Fluss schwimmen, sowas wie das Flussfest in Truchtlaching aber asiatisch halt.....





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