Donnerstag, 3. Dezember 2015

Dienstag der 10. November 2015, Rückflug und Ankunft


Eine Mail von Lufthansa wir sollten zum Schalter M aber da war gar nichts. Kein upgrade aber immerhin ein Flug. Es geht pünktlich los, die Maschine hat noch ein paar freie Sitze. In Zürich hilft Birgit mir beim Umsteigen, aber das ist Chaos. Die Zeit ist knapp und wir werden rumgeschickt und müssen nochmal durch den Sicherheitscheck und Birgit muß ihre gekauften Kosmetiksachen abgeben, es wurde in New Dehli nicht eingepackt. Ich erreiche meinen Flieger nach München.

Der Shuttle von Sarah Hotel Regent Hallbergmoos holt mich ab und ich fahre nach Hause. Birgit ist schon zuhause sie hatte nur eine Stunde nach Bern.

Zuhause ist alles gut und ich brauche etwas Zeit um anzukommen.

Soviel Ähnlichkeit in der Nature und doch anders. Tashi hat mich mal gefragt weshalb ich - wenn es bei uns auch so bergig ist - nach Bhutan komme. Meine Antwort war: Die andere Kultur. Die Berge sind ähnlich aber es wehen keine Gebetsfahnen, Tempel, Stupa´s sehen anders wie Kirchen aus.

 

Und um zu sehen was es mit dem BruttosozialGLÜCK auf sich hat.

 

Es hat sich nicht klären lassen, aber "ich bin glücklich" endlich in Bhutan gewesen zu sein und wünsche mir, nochmal kommen zu können. Logti djelgé

 

Ich danke allen von ganzem Herzen die dazu beigetragen haben, daß die Reise so ein wunderschönes Erlebnis wurde. Besonderer Dank an Anna und Birgit, Tashi und Namgyel. Beate Lidl und Laya Tours, Sanjay und Familie und an alle die irgendwie dazu beigetragen haben. KatrinchéLa

 

Bhutanesen glauben, dass das Glück das Ergebnis einer guten Gesundheit ist. Ein bhutanesisches Sprichwort besagt:

 “lus lu na tsha med, sems lu sdug Sngal med“.

 Die Übersetzung deckt sich mit der WHO-Definition von Gesundheit: “Ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen.”
 
Aber ob das wirklich alles ist...........

 

Montag der 9. November 2015, Paro nach Dehli


Um 6 Uhr werden wir abgeholt und wir bekommen ein kleines Frühstückspaket mit zum Flughafen. Großes Verabschieden von unseren Beiden Reisebegleitern, die uns sosehr ans Herz gewachsen sind. Unser Flug hat Verspätung weil die Maschine aus Bangkok nicht rechtzeitig ankommt und Tashi hatte doch recht, daß wir über Kathmandu/Nepal fliegen. Leider sitzen wir auf der falschen Seite und sehen nur Gegenüber die Himalayakette bei strahlen-dem Sonnenschein. In Dehli zuerst zum Transitschalter. Was gibt es neues von der Lufthansa. Langes hin- und her und wir sollten raus gehen der Schalter der Lufthansa wäre im zweiten Stock. Ich mache Anna und Birgit auf ihre offenen Schuhbändel an den Bergstiefeln aufmerksam. Meine Stiefel sind im Rucksack. Sanjay hat wieder den Fahrer Surender geschickt der uns noch ein bisserl was von Dehli zeigen soll. Wir aber wollen wissen wie wir weiter kommen. Keine weitere Möglichkeit mit der Lufthansa Kontakt aufzunehmen. nix geht. Anna - obwohl mit AUA fliegend - kommt mit uns. Draußen suchen wir Surender der kreiseln soll aber wir finden ihn nicht. Als wir wieder in den Flughafen wollen, dürfen wir nicht mehr rein, da es erst Mittag ist und unser Flug erst am nächsten Morgen geht und der Zugang nur 3 Stunden vorher möglich ist. Wir finden den Lufthansa Schalter und langes hin und her und wir haben die Möglichkeit auf die Swiss Air umzubuchen.
unser provisorischer Flugschein
 
Ich überlege noch ob ich München nehmen soll, tu es nicht und bin froh, weil auch dieser Flug wird noch annuliert. Für Birgit ist das gut weil Zürich ist nicht weit von Bern und näher bei ihr Zuhause. Was tun. Surender holt uns ab und bringt uns zum Radisson Hotel in der Nähe (weil es ist 16 Uhr und zu einem Ausflug fehlt die Zeit und auch die Lust). Er bekam von uns eine schöne Holzschale, gedrechselt in Bhutan. Im Radisson in Bamako/Mali war ein paar Tage später ein IS-Anschlag. Wir saßen an der Bar mit Piano Musik und ein Fahrer von Sanjay kam vorbei und brachte und ein Geschenk.
 
 
Für jeden ein eigenes und es war gut eingepackt und es sah nach Bilderrahmen aus. Ein opulentes Abendessen am Buffet im Hotel und danach ein Taxi zum Flughafen. Im Flughafen keinerlei Hinweis auf den Streik, nur daß der Flug FFM und MUC annuliert wurden. Wir checkten ein und das Problem war das Gepäck. Wir hatten es nach Frankfurt aufgegeben in Paro und wir hatten nur einen Schein mit 2 Nummern und beide auf meinen Namen. Welches Gepäckstück muß in Zürich raus und welches nach München. Aber auch das wurde geregelt. Ein Angestellter mußte unser Gepäck suchen und wir beschrieben ihm rot und Hartschale nach Zürich, grau und soft nach München. Mit neuen Aufklebern waren unsere Koffer die ersten die ankamen.

 

Sonntag der 8. November 2015, Taktshang, Tigernest


Die Sonne geht schön auf, und ich sehe Berge im rosenroten Morgenlicht ob es jetzt der Kanchenjunga oder das Jhomolhari Massiv ist, kann ich nicht ausmachen. Später zieht es zu und ich kann nicht fragen. Uns wurde angekündigt, daß warmes Wasser um 6.45 in den Waschwasserbehälter gefüllt wird und der early Morning Tea zur Verfügung steht. Das ist auch notwendig, denn das Wasser und der Spiegel sind eingefroren. Das Lager erwachen zu sehen ist schön. Aus dem Küchenzelt zieht Rauch und es duftet nach geröstetem Toast.
 
 
Die Pferdefrau bereitet ihre Tiere für die Last vor, die Yak Familie treibt die Herde durch unser Lager in höhere Regionen. Das im Programm angekündigte "einfache" Frühstück erweist sich als üppig und mit dem allerbesten Porridge. Wir gehen zum Kloster, steigen steile Treppen empor (erinnert mich ein bisserl an die Klöster in Äthiopien) und überall sind gesammelte Kristallsteine.
 
 
 
 
Der Mönch zeigt uns sein kleines Reich. Wir bekommen eine Freundschaftsband das wir um den Hals knüpfen sollen. Meines hat zufällig meine Lieblingsfarbe ein kräftiges blau. Das Band nicht runtermachen und nicht achtlos weg werfen mahnt uns Tashi. Verbrennen oder an einen Baum binden. So trage ich es einfach bis es sich auflöst. Bin gespannt wie lange das dauert. Eine kleine heilige Quelle inmitten schöner Pinien und einem Märchenwald.
 

Wir gehen runter und erreichen das kleine Kloster Yoselgang und dann Ugen Tserno das direkt über dem Taktshang Kloster (Tigernest) liegt. Es wird renoviert nachdem es 1958 abgebrannt ist.
 
 
 
 
 
 
 
wir kamen links oben von dem Kloster runter und wieder rauf aufs Tigersnest
 
 
Es erscheint fast unmöglich das Taktshang zu erreichen, eingekeilt zwischen Felsen, ebenso das Paradies (Zangdopelri Lhakhang) von Guro Rinpoche. Ein schmaler Weg oberhalb des Wasserfalls - der tosend in die Schlucht fällt, führt hinüber zu dem kleinen Gebäude. Blühende Gladiolen und die schönsten blühenden Flechten gesehen. Wir gehen weiter nach unten und erreichen den "offiziellen" Weg zum Taktshang und treffen Birgit die es geschafft hat und mit Namgeyl grad wieder auf dem Rückweg ist. Wir gehen nach unten und dann wieder steil nach oben und erreichen gerade vor der Mittagspause den Eingang. Wir dürfen nichts mit rein nehmen, keine Stecken, keinen Foto und keine Tasche.
 
 
Wir geben alles in Schließfächer, werden auch durchsucht und niemand findet meine Kamera die ich in der Hosentasche habe. Mir fällt das auch erst auf als wir den Taktshang wieder verlassen. Hier geht es zu wie in einem Bienenstock. Die Treppen sind hoch und steil und meine Knie schnackeln und meistens gibt es kein Geländer zum festhalten. Das Kloster ist 800 m über dem Tal an die Felswand geklebt. Die Tatsache daß der Weg dort hinauf nicht einsehbar ist, läßt es noch eindrucksvoller erscheinen. Guru Rinpoche soll im 8. Jhdt. auf wundersame Weise auf dem Rücken einer Tigerin an diesen Ort geflogen sein. Eine seiner Frauen hatte die Gestalt einer Tigerin angenommen. Er meditierte 3 Monate lang in einer Höhle und bekehrte das Paro Tal zum Buddhismus. Er unterwarf die bösen Geister während seines Aufenthalts dort. Er kehrte nach Tibet zurück und lehrte und auch seine Schüler kamen zum Tigernest. Vermutlich bereits um 1000 herum wurden die ersten Klosteranlagen gebaut. Viele tibetische Heilige kamen um an diesem spirituellen Ort zu meditieren. Es wurde seither gebaut, umgebaut und renoviert. 1998 ist es bis auf die Grundmauern abgebrannt und 2005 wieder eingeweiht worden. Die Rekonstruktion begann sofort auch dank guter Dokumentation bei den vorherigen Renovierungen.
 
Der wichtigste Ort ist die Mediationshöhle die von einer Kupfertür geschützt wird, die nur einmal im Jahr geöffnet wird. Der Vorraum hat eine große Statue und Gemälde von den Lehren Guru Rinpoche. Eine Ansammlung von Heiligen Personen und und Ausstellungstücken eine atemberaubende Aussicht ins Leere, weil die steil abfallenden Felsen von den Fenstern nicht gesehen werden können. Es gilt als eines der besuchtesten Pilgerziele im gesamten Himalaya Gebiet. Wir gehen wieder runter, nur ein kleines Stück hoch und wieder runter. Bis wir die Cafeteria erreichen wo Birgit und Namgyel schon mit dem Mittagessen auf uns warten. Das dementsprechend einer so großen Abfertigung von Pilgern ist. Koreaner, Japaner, Inder und alle möglichen Europäisch aussehende Gäste und alle zu Fuß. Die erste kleine Etappe kann mit Pferd gemacht werden. Und wieder nach unten auf den Parkplatz. Der Weg ist sandig und rutschig was es nicht einfacher macht. Am Parkplatz sehe ich noch Prowdtails (Elstern mit einem besonders schönen langen und farbigen Schwanz). Wir sind heute - bis auf die zwei kleinen Anstiege - 6 Stunden runter gegangen. Meine Knie schnackeln, mein Schlüsselbein (2x gebrochen) und Arm tut vom Stockeinsatz weh.

 

Hotelaussicht........

 

Beate hat sich unserer Pferdefrau angeschlossen und ist einen anderen kürzeren Weg gegangen. Das Gepäck ist bei Beate zuhause und dort holen wir es ab. Ein schönes Haus (gemietet) das eigene wird gerade gebaut. Die Hunde begrüßen uns und wir ratschen ein bisserl. Über Baugehmigung in Bhutan und das Leben hier so im allgemeinen. Sie kommt ursprünglich aus Eggenfelden.
 
 

Ein anderes Hotel heute das Neksel ist oberhalb von Paro und liegt traumhaft über dem Tal und ist wieder eines der Luxusklasse. Leider ist es schon am Dunkeln und wir können die Aussicht nicht mehr genießen. Auch das Spa, die Sauna und den Wellnessbereich können wir nicht mehr benutzen, da Kofferpacken und Abendessen ansteht. Das wir heute mit unseren Beiden gemeinsam zelebrieren werden. Einen Aperitiv vorher an der Bar und dann noch einen guten Wein. Diesmal keinen Raven. Wir haben einen lustigen Abend. Es gibt so ausgefallene Sachen am Buffet wie Penne mit Tomatensoße, Ravioli gefüllt mit Spinat und Fisch und Chips gibt was gerne probiert wird.

Koffer packen, dieser voluminöse Schlafsack und die Bergstiefel. Tashi kommt noch vorbei weil meine Regenhose unbenutzt noch in seinem Rucksack war. Er zeigt uns den Mongal der an unsere Wand gemalt ist, den wir nur in Form von Federn am Pfeil gesehen haben. Er ist auch überrascht über unsere wunderschöne Suite.

Leider auch eine Mail von der Lufthansa, daß gestreikt wird.................

Samstag, der 7. November 2015, Bumdrag Trek


 
Sorgfältig packen. Mein kleiner Rucksack und mein voluminöser Schlafsack wird das Pferd bekommen. Ich habe nur meine Bauchtasche aber da geht nur eine kleine Wasserflasche rein. Tashi übernimmt dankenswerter-weise meine große Trinkflasche sonst müßte sie am Gürtel baumeln und meine Regenhose die wir aber nicht brauchen.  Anna will ihren voluminösen Rucksack selbst tragen, eine Kleinigkeit bekommt das Pferd und Tashi.

 

Wir fahren - mit Birgit - zum Kloster Sangchen Choekhor das wie eine Festung hoch über dem ParoTal thront. Wir sind bereits auf 2.800 m. Von hier starten wir (Anna und ich, Birgit hat eigenes Programm) unseren Trek. Beate Lidl die Chefin von Laya Tours wird mit vier ihrer sechs Hunde mit uns gehen. Sie hat das Camp noch nicht mit eigenen Augen gesehen und will sich überzeugen ob sie diesen "Pilgertrek" um das Tigersnest in ihr Programm aufnehmen will. Am Kloster macht sich eine größere Gruppe Einheimischer auf den Weg. Wanderstöcke und viele Geschenke für die Mönche oben am Berg. Das führt zu Diskussionen weil sie bringen viele Snacks in Alutüten mit und das führt dazu, daß die Mönche oben im Müll ersticken und bei den seltenen Besuchen im Tal, die Müllabfuhr spielen müssen. Beate bespricht die Thematik sehr sachkundig und eindringlich und empfiehlt Obst oder andere Lebensmittel die in Papier oder anderer recycelbarer Verpackung sind. Die Wanderer sind eine Firma aus dem Osten die mit Tourismus zu tun hat und sie schauen sich ihr eigenes Land an. Die sportliche Fitness ist sehr unterschiedlich so sind einige schnell wie Bergziegen und andere keuchen noch mehr wie wir. Wir wandern durch die schönsten Wälder und es geht stetig bergauf. Begleitet immer von Lucky und den anderen Hunden. Anna und ich gehen konstant (sie paßt sich meiner Langsamkeit an) und wir sehen wunderschöne blauweiß gestreifte kurzstielige Enziane und Edelweiß. Das letzte Edelweiß hier hab ich bestimm vor 20 Jahren im Rofan gesehen. Unser Boy ist schon voraus gelaufen empfängt uns am Choechongtse Lhakhang (erbaut im 17. Jhdt. von Lama Dragpa Gyatsho) mit einem Tee in einer Thermostasse und hat einen Teppich ausgelegt mit Fußablage und hat schon unser üppiges   Mittagsmahl ausgebreitet. Die Firmengruppe gräbt Löcher für Pfosten es wird die Bhutanfahne (Drache auf gelb/orangenem Hintergrund) zu den vielen anderen Gebetsfahnen gehisst. Der Blick runter auf Paro ist gigantisch. Wir sehen den Flughafen und beobachten einen Flieger der sich durch die Täler zur Landebahn hinein windet. Es gibt nur wenige - ausländische - Piloten die, die Erlaubnis haben auf diesem Flughafen zu starten oder zu landen.

Birgit hat mit dem Handy ein Fußballmatch vom Fernseher in Deutschland aufgenommen und das zeigt ein Spiel Bhutan gegen Indien wo sie sich sehr erfolgreich geschlagen haben. Der bhutanesische Mannschafts Kapitän ist Pilot und er wurde im Cockpit interviewt und es wurde auch der Anflug auf Paro gezeigt. Ganz schön diffizil.

Beates Hunde vertragen sich nicht mit dem Hund des hier lebenden Mönchs und so wird dieser eingesperrt und wir müssen ihn in seinem Gefängnis trösten.










 

Es geht jetzt etwas steiler bergan und auf einen kleinen Pass zu und um eine  Bergkuppe drum herum. Unser Boy macht uns immer Mut, daß es nicht mehr weit ist. Aber es sieht noch weit aus. Die Luft ist merkbar dünner aber mit einem gleichmäßigen Schritt ist das Gehen und Atmen wie Meditation. Aus dem Wald draußen kommen wir auf eine große freie Fläche mit vielen majestätisch wirkenden Yaks, nicht so gemütlich, freundlich wie Kühe und wir sehen auf den Bumdrag 3.800 m.


Die Yaks gehören einer Familie - wir sehen nur weibliche Erwachsene - die in einer mit Planen überdachten Stein-umrundung leben und dort auch ihre Produkte verarbeiten. Fleisch, Würste, Speck und Käse zum Trocknen aufhängen und diverse Milchprodukte erzeugen, auch einen Butterstampfer sehe ich. Über schöne Weiden mit bimmelnder Yak Begleitung, Hütehunden und neugierigen Kindern erreichen wir das Camp. Unsere Pferdefrau ist auch schon da und unser Gepäck liegt schon an unserem Dinner-Zelt parat. Das sind keine kleinen Zelte zum Reinschlüpfen sondern alles Zelte mit Stehhöhe. Es stehen ganz bequeme Liegestühle bereit und ein Tischchen für den Tee (in Termostasse, damit er nicht so schnell auskühlt) und ein Dusch- und Toilettenzelt. Für die Liegestühle ist es schon zu kalt, die Sonne wird bald hinter den Bergen verschwinden. Unser Zelt hat ein Doppelbett mit dicker Steppdecke, einen Vorraum mit  Regal und unser Dinner-Zelt hat einen Gasheizofen. Fühlten wir uns im ersten Camp schon sehr verwöhnt, soweit das mit der einfachen Ausstattung möglich war. Was für ein Luxus, den wir wirklich nicht erwartet hätten. Eine Wärmflasche mit schöner Webstoffhülle kommt in unser Bett und auch eine Leistungsstarke Stirnlampe gehört mit zum Service. Sowie ein opulentes, sehr gutes vielfältiges Abendessen. Was die Köche hier in diesem einfachen Küchenzelt zaubern ist unglaublich aber sehr, sehr vielfältig und frisch und gesund.
unser Bett im Camp!!!!!!


 

Die Energie hier nimmt mich ganz gefangen und läßt mich wackelige Knie und Luftknappheit vergessen. Chorten und Gebetsfahnen kündigen den geheiligten Bezirk an. Dieser Platz wurde einst von Machig Labdron besucht (Sie lebte in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zählt zu den berühmtesten Weissheitsfrauen Tibets) sie fand dort eine riesige Gruppe von Dakinis vor, die dort ein Festmahl hielten. Seither heißt der Platz Bumdrag was soviel wie "Der Felsen der 100.000 Dakinis" bedeutet. Eine Dakini ist ein tantrisches Geistwesen, eine  Himmelstänzerin /wandlerin welches der Mythologie nach die Seelen der Toten in den Himmel bringt. Sie sind weiblich mit einem sehr wandelbaren Wesen. Sie können als friedliche, zornvolle und gemischt friedlich-zornvolle Gestalten auftreten. Sie repräsentieren die Ermutigung und Inspiration für den spirituellen Weg. Es wird gesagt, daß der Felsen hier 100.000 Fußabdrücke aufweist.

Zu spät um noch den Berg der "Himmelsbestattung" zu besteigen, aber die vielen weissen Gebetsfahnen zeigen ihn an. Eine sonst im Buddhismus unübliche Bestattungsart. Aber wo Brennholz (und Flüsse) fehlen, der Boden gefroren ist wurde diese Art gewählt. Auch die (Zoroastrier) Parsen bringen die Toten in die "Türme des Schweigens" und überlassen sie den Geiern. Verbreitet in Tibet und der Mongolei. Unterschiedlich ist ob der Körper im Ganzen der Verwesung ausgesetzt wird oder noch zerteilt wird. Beate erzählt von einem - für uns - gruseligen Film über die Bestattung.

Obwohl nah am Friedhof, zwischen all den Geistwesen die hier ihre Energie hinterlassen haben ist es ein ruhiger, friedlicher und sehr, sehr mystischer Ort. Ich schlafe gut - mit Anna in einem leicht abfallenden Bett unter einer Decke - im eigenen Schlafsack der viel zu warm wird und ich nach und nach mich entblättere.

 

 

Freitag, der 6. November 2015, Thimphu nach Paro


Großer Feiertag an einer Hauptstupa. Wir reihen uns in die Massen ein die um die Stupa gehen. Obwohl es ein Freitag ist, sind viele Gläubige unterwegs und viele Mönche auch von anderen Zentren. Weiterfahrt zum ehrgeizigen Projekt den größten sitzenden (Shakyamuni) Buddha zu bauen (war der, den wir schon besichtigt hatten schon gigantisch). Zwei Prophezeihungen gaben dazu Anlaß eine neue und eine bereits 800 Jahr alte. Die Statue soll der ganzen Welt Frieden und Glück bringen. Unter den Augen vom Buddha ist der Kuensel National Park mit 943 Hektar Wald.
 

 

Weiterfahrt zu einer Kunst-schule in der alle möglichen handwerklichen Fertigkeiten unterrichtet werden. Ein Lehrer war beim Beaufsichtigen eingenickt und Tashi meinte sehr treffend: der verdient sein Geld im Schlaf. Holzschnitzer, Tanka Maler, Stukkateure die Skulpturen aus Ton machten, Weberei und Stickereien. Alle sehr eifrig bei der Arbeit. Es gab auch einen Laden in dem mit Kreditkarte bezahlt werden konnte.

Dann in den kleinen Zoo. Wo auch eine Aufzuchtstation für Takins ist. Der Takin ist eines der seltensten Großsäugetiere der Himalaya Region und vom Aussterben bedroht. Sie werden von Rangern geschützt und hier auch wieder aufgezogen. Eine kleine trächtige, freilaufende Ziege hat uns zu allen Gehegen begleitet. Drukpa Kinley, der "göttliche Verrückte" soll der Sage nach jenes seltsame Wesen erschaffen haben. Der Heilige habe nach einen opulenten Mahl auf Kosten von armen Hirten die übrig gebliebenen Knochen einer verzehrten Kuh wieder zusammengesetzt und dem Wesen anschließend den Kopf einer Ziege aufgesetzt. Fertig war das Takin (Budorcas taxicolor), heute das nationale Tier Bhutans. So behäbig und schwerfällig er aussieht, so ist er gar nicht. Er kann Gräben und Böschungen sehr elegant kletternd überwinden. Viele Chillips (hauptsächlich Inder) sind mit uns unterwegs, wir sind das gar nicht so gewohnt, weil in den östlichen Regionen wo wir herkamen sind die Touris seltener wie in der Hauptstadt.
 

Mitten in Thimphu in einem Lokal gab es endlich Momo`s und die sogar aus Buchweizen. Wir haben mehr gegessen als verträglich war, weil sie sooo gut waren. Wir bekamen kleine Nüsse, die aussahen wie Haselnüsse nur dunkelbraun und innen war eine Nuss die roh gegessen werden konnte und geschmeckt hat wie eine Kastanie. Dumm ich hab nicht gefragt was das für ein Baum ist, der würde sich in meinem Garten gut ausmachen.

Das Post Office hatte noch geschlossen (für Anna´s Einschreibebrief) aber wir haben unsere Karten eingeworfen, Leerung um 16 Uhr.  Sie sind 2 Wochen nach uns angekommen bei den Zwillingen an unterschiedlichen Tagen.

Heute ist mein Wunschtag! Nach dem Takin auch noch den Wochenmarkt. Ich habe noch nie einen so sauberen, geordneten Markt in Asien gesehen. Allerdings sehe ich auch keine Fleischabteilung. Eine große Diskussion ist hier entbrannt. Es wird wenig Fleisch gegessen und die Bauern schlachten ihr Yak, Kuh oder sonstiges selbst. Mittlerweile wird viel mehr Fleisch gebraucht - auch für die Chillips - und es wird überlegt ob nicht ein Schlachthof gebaut werden müßte. Was aber der Religion widerspricht. Was tun? In einem kleinen Gewächshaus gibt es blühende Camelien und andere Exoten. Einen kleines blitzsauberes Restaurant. Die vielen verschiedenen auch farblich unterschiedlichen Reissorten und natürlich Paney Blätter (darin wird die Betelnuss eingewickelt) um der Sucht zu frönen. Gewürze, Tee in allen Variationen, Kräuter zum Räuchern und auch Räucherstäbchen. Leider kann ich nichts einkaufen und kochen.




Wir fahren in Richtung Paro halten aber nochmal am Stadion da ist gerade eine Vorführung beendet und weitere sind am Üben. Tashi meint die müßten noch viel üben so wie das aussieht. Wir finden die schöne Kleidung und die Tänze sehr gelungen. 3 x 60 Jahre werden gefeiert in ein paar Tagen. Vom abgedankten 4. König und eine seiner (drei Geschwister) Frauen (in Bhutan ist das möglich, aber auch daß eine Frau mehrere Männer hat) Der dritte 60iger ist einer der geistigen Führer.  Überall ist festlich dekoriert und alle bereiten sich auf die Vorführungen im großen Stadion vor. Wir fahren weiter und haben wieder einige nette Straßenschilder. Auch Hinweis auf Wasserverbrauch. In Paro haben wir das Drukchen Hotel das wieder ein supertolles Hotel der Luxusklasse ist. Birgit bekommt das Einzelzimmer und sie wird eine zweite Nacht hier bleiben, weil sie entschlossen ist, den Trek nicht mit zu machen. Diesmal ist das Camp auch mit einem Geländewagen nicht erreichbar. Einen roten buthanesischen Wein zum Dinner der Marke "Raven" (der Rabenvogel, das Wappentier).

 

 

 

Donnerstag, der 5. November 2015, Punakha Tal bis Thimphu


Donnerstag, der 5. November 2015, Punakha Tal bis Thimphu 

Das Auto ist schlammfrei und die zwei mit neuen Go´s, tadellosen neuen blütenweissen Ärmelschonern, aber man sieht ihnen die Strapaze der letzten Nacht noch an. Dafür gibt es ein ausgiebiges Frühstücksbuffett. Wir mußten nur unsere schlammigen Schuhe putzen.

Der erste Besuch gilt einem Nonnenkloster. Sie sind gerader dabei einen Berg Steine zu einer neu zu errichtenden Stupa zu schleppen. Stein für Stein. Ein schön angelegter Garten mit vielen neu gepflanzten Mango Bäumen und Computerräume gehören zum Kloster.
 

Gegenüber dem Kloster ist ein Haus das die königliche Familie bewohnt und das Tor öffnet sich als wir aus dem Klosterbereich kommen.. Gerade in dem Augenblick kommen ein paar Land Rover heraus gefahren mit majestätisch aussehenden älteren Personen die uns huldvoll lächelnd zuwinken. Schade, wir dürfen nicht fotografieren.

Wir gehen noch über die 150 m lange Langbrücke im Punakha Tal und kommen an einem Krematorium vorbei wo gerade eine Trauerzeremonie stattfindet und der Sarg zur Verbrennung bereit steht. Das offene nur durch ein Dach abgedeckte Gebäude läßt den Rauch gut abziehen. Über die schwankende Brücke mit so schweren Reissäcken gehen, ist schon eine Kunst.


Der Punakha Dzong ist der eindrucksvollste von allen Dzongs. Wie auf einer Insel liegend wird er von zwei zusammenfliessenden Flüssen umrahmt.  Riesige Räumlichkeiten für die Krönungsfeierleichkeiten und weitere solche Anlässe. Goldene Türen, schöne und sehr sehr viele Innenhöfe in denen man sich sicher verlaufen könnte, riesige Bäume, ein Garten mit vielen diversen farbigen Bougainvillea, Mönche die gelangweilt aus dem Fenster schauen und Wandgemälde die sich auch mir ohne Erklärung erschließen z.B. das chinesische Horoskop. Ich bin ein Schwein.
 

Es wird fleißig renoviert auch mit Stihl Motorsäge allerdings im Go, ohne Schutzanzug, Stiefel und Gesichtsschutz. Die Brücke führt über einen der umfließenden Flüsse und wurde vom Verein Pro Bhutan für 850.000 Euro erbaut. http://www.probhutan.com/ Fast so wie wir (Birgit=Schweiz, Anna=Österreich, ich=Deutschland). Die Schweizer waren die Konstrukteure, die Deutschen haben es finanziert. Für die Krönungsfeierlichkeiten 2008 wurde die mittelalterliche Krag-Brücke - ein brückentechnische-kulturelles einmaliges Jahrhundert-Projekt - wieder hergestellt.

Mittagessen (Wandmalereien im Restaurant = Penisse) an einem kleinen Wanderweg zum Chime Lakhang der ein Pilgerort für unfruchtbare Frauen ist. Das Tal ist hier viel breiter, lieblicher nicht mehr so bergig und schroff. Wir gehen über Reisfelder die bereits abgeerntet sind und kommen an vielen Souvenirläden vorbei und da wir Geld haben können wir auch shoppen. Ich kaufe ein "Kochbuch". Was sonst?

Interessantes gelebtes Gesicht und blondes Kind?
 

Es eilt wir müssen noch 3 Stunden nach Thimphu fahren. Über den im totalen Nebel liegenden Duchu La Pass mit 3.230 m Höhe. Einen "Illu"-Kaffee aus dem supertollen Automaten sogar Capuccino hätte es gegeben und gute Kekse. Ein wunderschönes Rundrestaurant mit warmen Ofen und ganz vielen Stupas mit unzähligen Gebetsfahnen ringsherum. Die Straße ist trocken zwar etwas holperig aber mit den üblichen Baustellen.

Auf dem Pass gibt es ein Panorama Bild mit den hiesigen höchsten Himalaya Bergen. Den aller-höchsten Gangkar Punsum 7.564m haben wir mal als kleinen Ausschnitt gesehen. Die meisten dieser Riesen blieben hinter den Wolken verborgen. Viele dieser 7 Tausender sind nicht bestiegen und es wird auch keine Genehmigung aus ökologischen und religiösen Gründen erteilt. Die Gipfel sind weniger hoch wie in Nepal aber schwieriger zu besteigen. Gipfel unter 6.000 m dürfen ohne Genehmigung bestiegen werden.
 
 

Die Straßen werden besser wir nähern uns der Hauptstadt Thimphu (2.320m) (roter Fleck, gelb umrandet) über die moderne Brücke der Prophezeiung. Eine Hauptstadt ohne Verkehrsampel (der meist fotografierteste Polizist der Welt regelt in einer Verkehrsinsel stehend, den Verkehr), 100.000 Einwohner 2013, schnell wachsend, sich ausdehnend. Zentrum von Bhutan, Sitz der Regierung und Parlament, ausländischer Vertretungen und Welthilfsorganisationen, die gerade den Sprung in die Neuzeit macht. Mit allen Vor- und Nachteilen. Wir logieren im wunderschönen Thimphu Tower Hotel und unsere Suite geht auf den Festplatz raus, wo gerade geübt wird für die großen Feierlichkeiten in der nächsten Woche.
 
 

Tashi geht zu seiner Schwester, Namgeyl zu seiner Mutter und weiterer Familie, wir machen noch einen Stadtbummel. Ein ganz netter Instrumentenbauer erläutert uns die besonderen Instrumente von Bhutan und spielt uns was vor. Abendessen mit einen australischen Wein und bei Flutlicht weitere Festdarbietungen wie Tänze und Trommler vom Fenster aus beobachtet.

 

 

Mittwoch, der 4. November 2015, Trongsa, Wangdue Phodong


Mittwoch, der 4. November 2015, Trongsa, Wangdue Phodong

Heute geht es weiter in Richtung Westen. Wir fahren gegen 8 Uhr los und haben 8 Stunden Fahrt vor uns. Doch zunächst den Trongsa Dzong besichtigen der sehr imposant vor uns liegt. Ein Bogenschießwettbewerb im Dzong Areal und die Mannschaften stimmen sich mit Kampfgeheul (so wie die Maori´s in NeuSeeland) darauf ein. Der Dzong ist riesengroß und hat viele unterschiedliche Büro´s für Verwaltung, Ackerbau und Viehzucht usw. Es ist der größte Dzong im Land und der älteste Teil ist von 1543 und wurde ständig erweitert und renoviert. Er war niemals - wie die meisten anderen - abgebrannt. Dafür 1897 vom Assam Erdbeben teilweise zerstört. Durch die strategische zentrale Position im Land war er der wichtigste auch für die königliche Dynastie die auch aus dieser Gegend kommt.

Hier leben auch ca. 200 Mönche und es gibt ein bedeutendes Scriptorium.

 

Gegenüber sehen wir in den Hang eingegraben die Straße die wir dann nehmen müssen. Das meiste ist lt. Tashi Baustelle. Letztendlich erreichten wir mit 2 Stunden Verspätung unseren wunderschönen Mittagsrastplatz mit einer abenteuerlichen Schlamm Rutschpartie und genossen erstmal das sehr gute Mittagessen. Kraut mit Schwammerl, schmeckt ausgezeichnet. Danach mußten wir an einer Sprengstelle lange warten und da schöne Felsmalereien zu sehen waren sind wir relativ weit hingegangen aber schnell wieder zurück, als größere Brocken von oben auf die Straße fielen.
 
 
 
 

Weiter nach oben bis uns ein Eicher LKW mit Achsbruch daran hinderte durch-zukommen. Die LKW´s der Marke Eicher (sprich Itscha) sind hier allgegenwärtig. Einstmals eine deutsche Traktorenfabrik (später Magirus Deutz) sind sie in Indien ganz stark vertreten und sind heute das alleinige LKW Geschäft von Volvo. Einmal im Schlamm stehen bleiben, dann ging nix mehr. Alle Fahrer haben schieben geholfen, im schönen Go mit schönen Schuhen im Schlamm stehend und schieben. Als wir wieder flott sind, sind Namgyel und Tashi geschafft und unser letztes Doping in Form von Nüssen, Müsliriegel, Quittenbrot wird verspeist. Aber wir haben noch Stunden vor uns und es wird langsam dunkel. Dann im Dunklen der nächste Stau. Sie steigen aus und klären die Situation. Zwei MAN 4-Achser mit Stahl beladen sind hängen geblieben und es ist zu schmal um vorbei zu kommen. Wir richten uns schon darauf ein die Nacht im Auto zu verbringen, holen die Schlafsäcke raus, weil es ganz schön kalt wird und sind froh, daß wir Wasser haben und Mittags gut gegessen. Allerdings unser Doping Vorrat ist aufgebraucht. Irgendwann kommen die beiden zurück und erzählen, daß ein Baustellenfahrzeug den Berghang etwas verschoben hat und ein PKW durchkommen könnte. Wir sagen, daß sie kein Risiko eingehen sollen und wir auch hier übernachten können. Sie wollen es probieren, mit noch einem anderen Fahrer der Gäste hat die am nächsten Tag von Paro fliegen wollen. Wir kommen an die neu geschaffte Ausweichstelle und uns stockt der Atem und denken das kann nie gut gehen. Schmierig und schmal über dem Abhang und stockdunkel. Wir steigen aus und schauen zu wie Namgyel an dem MAN vorbeischleicht und wir halten die Luft an.


 

Aber er schafft es und wir steigen wieder ein und fahren nochmal 2 Stunden um in unser Hotel zu kommen. Unterwegs sehen wir noch einen Katzen Leopard (Bengalkatze). Auch eine Art die vom Aussterben bedroht ist. Er wollte wohl über die Straße und hat angehalten (Namgeyl auch) und uns beobachtet, ich sehe ihn genau an der Böschung am Straßenrand. Wie eine große sehr auffällig gemusterte Tiger Katze eher gelblich. Er beschließt auf der Seite zu bleiben und verschwindet, sehr hochhaxig, aus dem Scheinwerferkegel wieder im Dunkeln.

Das Hotel Lobesa in Wangdue Phodrang wartet schon auf uns. Auf´s Abendessen verzichten wir aber ein Bier genehmigen wir uns noch. Die Beiden essen noch gut zu Abend, die haben sich das nach dem Horror Tag wirklich redlich verdient.

 

 

Dienstag, der 3. November 2015, das liebliche Chumey Tal


Die Berge sind verschwunden alles ist in dichtesten Nebel gehüllt und es sieht potential nach Regen aus. Die Wanderung wurde abgesagt. Birgit hatte von sich aus schon verzichtet, ich bin eigentlich ganz froh nur Anna ist zutiefst enttäuscht und als am späten Nachmittag dann doch noch die Sonne raus kommt, noch mehr. Wir besuchen das Kloster Chadrak (3.600m). So liessen wir uns eine Messe zukommen und wurden zu Buttertee und Gebäck in der gegenüber liegenden Kantine eingeladen. Wir laufen zum tiefer liegenden Kloster Tharpaling hinunter Die dortige Messe war für junge Mönche und ein paar kleinere hatten nur Unsinn im Kopf, zwicken, schubsen, ziehen,  Grimassen schneiden und Fastfood aus raschelnden Tüten essen und sich drum streiten wer das Muschelhorn blasen darf. Die Ausbilder waren sehr geduldig. Lange auf dem Boden zu sitzen und die Füße nicht ausstrecken dürfen (ist unhöflich) fällt schon schwer.

 
 


unser Chumney Nature Resort mit unserm Cottage. Das mittlere Gebäude ist das Haupthaus, links oben aus dem Wald schaut unser kleines Cottage raus.
unser Wohnzimmer

unsere Terrasse
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wir gehen außen um den Königspalast und haben Glück es sind Besucher da die Einlass bekommen haben und so dürfen wir auch einen Besuch abstatten. Es ist der Sommerpalast des 2. Königs. Auch die Geheimtüren zwischen den Zimmern der Königin und des Königs konnten wir besichtigen. Die Wandbemalung (aufgeklebter Stoff und dann bemalt, ein Mittelding zwischen Fresko und Tapete) ist seit 100 Jahren unverändert. Der jetzige 5. König hat hier geheiratet.

auf so eine kleine Scheibe wird aus 150 m Entfernung geschossen
 

Unterwegs sehen wir einen Bogenschießwettbewerb mit schönen Pfeilen an denen echte Federn des Fasanartigen Vogels Mongal sind. Die Scheibe ist sehr klein und die Distanz 145 Meter. Das Mittagessen gab es in einem kleinen Restaurant wo auch unsere Resortdame anzutreffen war und ein ausgezeichnetes Mittagessen für uns und asiatisch aussehende Kanadier (Flamencotänzerin) bot. Besonders ein wie Raclette geschmolzener Käse hatte es uns angetan. Wir besuchten noch das Tempelfest in Chumney das ohne Tänze war, und nur aus Lesungen und Gesängen für die Gemeinde bestand und aus verschiedenen Riten, wie Reis in die Luft werfen, Verteilung von heiligem Öl das die Haare geschmiert wurde.

 
Ich schieb immer alles so schön hin und dann kommt alles ganz anderes raus, wie in der Vorschau angezeigt. Tut mir leid.....
 

Mittwoch, 2. Dezember 2015

Montag, der 2. November 2015, Trek 3. Tag


Die Verabschiedung unserer Trekking Crew mit Trinkgeld geben. Wir sind erst ein Stück mit dem Auto gefahren und gehen dann schnaufend einen Weg durch Bachbette und Almwiesen (Kühe werden uns entgegengetrieben) über moorige mit Balken ausgelegte Wiesen und über Weidezäune steigend nach Ogyenschoeling Palace (2.950m). Dieser ehemalige Palast beherbergt ein eindrucksvolles Museum das auch seit 50 Jahren von einer Schweizer/Bhutan Familie betreut wird. Da immer noch Bargeld Mangel herrscht, können wir die am Eingang angebotenen Souvenirs nicht kaufen. Im Museum werden wir von einem gut ausgebildeten Guide durch die 5 Stockwerke geführt. Einblick in herrschaftliches Leben vor 1950 wird gezeigt. Steile Treppen verbinden die Stockwerke durch schöne Treppenhäuser und hohe Boden Türschwellen damit die bösen Geister nicht drüber kommen. Themen wie traditionelle Masken, Geisterfiguren, Schmuck an Kleidung (Broschen und Agraffen für den Kira), Waffen (Rhinozerusschild), Feueran-zündmaterial (Feuersteine), Behältnisse (Körbe, Tragen usw.), Weberei (Körperwebstuhl usw.), Spinnerei und Käserei, Schnaps brennen und vieles mehr.

Bhutan ist das "Mejong", das Königreich der Kräutermedizin und deshalb wird auch dem berühmtesten Heilmittel eine kleine Ausstellung gewidmet dem Yartsa Goenhub. Cordyceps sinensis ist ein Pilz der im Winter Wurm (Raupe) und im Sommer Gras (Halm) ist. Gefunden wird er, weil der braune Grashalm durch Bewegung der unterirdischen Raupe wackelt. Sammlung ist nur zu bestimmter Zeit erlaubt und wird gut bezahlt und wird von der Regierung kontrolliert. Ablieferung an Sammelstellen und dort werden Auktionen veranstaltet. Anna, die auch klassische chinesische Medizin studiert hat, kennt ihn gut. Er hilft so ziemlich gegen alles. Wird gerne in Ara den einheimischen Schnaps eingelegt oder pulverisiert mit einem Glas Schnaps zu sich genommen. Im Internet vielfach angeboten besonders aber als wirksamer wie Viagra und es steht mittlerweile auf der Dopingliste für Sportler. Als
chinesische Leistungssportlerinnen konstant erfolgreicher denn andere Nationen waren, wurde das Geheimnis gelüftet. Cordyceps in hohen Dosen. Es gibt ein großes Krankenhaus mit traditioneller Medizin wo eine große Abteilung für Arzneimittelherstellung ange-schlossen ist. Die auch Internationale Ausbildung für Schulmediziner machen.

Im 5. Stock gibt es dann die herrschaftlichen Räume der Familie zu besichtigen. Eine Toilette mit Fach für Toilettenpapier (eine
chinesische Erfindung), schöne warme Kleidung, mir angetan hat es eine Kira-Jacke die mit Schaffell gefüttert war, gemütliche Sofas und Betten. Alle Bücher der berühmtesten bhutaneischen Schriftstellerin Kunzang Choden sind auch ausgestellt. z. B. "The tales of the Yeti". Den Reinhold Messner (der grade in Rosenheim gesprochen hat) gesehen hat!!!!!

Die ergraute, bhutanesiche Frau des eingebürgerten Schweizers stand im Hof, und hat vor Trögen mit Akeleien und Lobelien, Rost von antiken Türschlössern geschabt. Mit einem Schweizer Militärtaschenmesser.

 

so beschrieben war der Trek im Internet


This is a fairly easy three-day trek that takes you through beautiful valleys and along clear, trout-filled rivers. Bumthang is often known as the ‘cultural heartland’ of Bhutan and there are plenty of ancient temples to visit during the hike. In addition to the numerous lhakhangs there are also a number of small villages where you can stop and rest. The only segment of the trek that may prove challenging is a 500m ascent to Pephe La pass. The best time to embark on this trek is in spring or autumn.

Day 1: Toktu Zampa – Ngang Lhakhang Distance 12 km, 4-5 hours, 170 m ascent, camp altitude 2,800 m

The route follows the Chamkhar Chu, a river known for trout and stops for lunch at Thangbi Lhakhang. From here the trek enters the Ngang Yul (Land of the Swan) at the centre of which lies the Ngang Lhakhang (Swan Temple). The valley was once populated by swans, and hence the name Ngang Yul.

Day 2: Ngang Lhakhang – Tahung Distance Distance 16 km, 6 hours, 750 m ascent, 670 m descent, camp altitude 2,720 m

You’ll begin the day by crossing verdant meadows and with a beautiful view of the valley below. Then you climb gradually to Phephe La (3,360m), the highest point of the trek route. The trail passes through beautiful forested areas where many stops can be made to enjoy the natural beauty of your surroundings. The path leads you downhill into a broad valley. Amongst several possible camping sites the most likely one is uphill behind the village of Tahung.

Day 3: Tahung – Mesithang Distance 16 km, 4-5 hours, 230 m descent The trail follows the Tang Chu, another trout-filled river. On the bank of the river is the Tang Rimpoche’s Lhakhang. The trek will pass the Mebar Tsho (Burning Lake) and lead you to Tang Ogyencholing. Ogyencholing Palace houses the only privately owned museum in Bhutan and has all manner of traditional artifacts on display. From here you will soon reach the road head.

und etwas abgewandelt haben wir den Trek gemacht.

Den Mebar Tsho (Brennenden See) haben wir danach per Auto erreicht. an einem Parkplatz stand das erklärende Schild. Wir sind an einem smaragdgrünen Fluß bergab gelaufen über eine Brücke und standen auf einem Felsen ohne Geländer über einem glasklaren Gumpen. Tashi meinte seid vorsichtig. Ein Yogi saß ganz versunken am Brückenkopf unter vielen, vielen Gebets-fahnen, Kerzen und Steinmanderl. Danach Mittagessen in einem netten Restaurant mit hervorragend guten Karotten. Eine französische Gruppe mit 7 Paaren und einem einzelnen Herrn den ich als Reiseführer (er sprach mit einer Bedienung Dzongka) und einem jungen netten Bhutanesen. Anna warf ihm eine Steinkugel - die auf dem Kanonenofen lag - zu und wir redeten über Fußball. Beide Reisegruppen waren daran interessiert weshalb die Karotten so gut schmeckten und das Geheimnis war: mit Zucker karamellisiert und mit Orangensaft abgelöscht und wenig Ingwer. Die Franzosen hatten den Mebar Tsho noch vor sich und wir hörten am nächsten Morgen, daß ein 66-jähriger Gast und der junge Reiseleiter ins Wasser gefallen waren und beide ertrunken sind. Namgyel hatte über Facebook auch ein Foto parat und es machte uns traurig. Beate Lidl erzählte später, daß es nicht der erste tödliche Unfall an dieser Stelle war und schon längst ein Geländer hingehörte. Der Franzose wurde gefunden, der Junge bis zu unserer Abreise nicht.

 

Wir fuhren noch Jakar um den Dzong zu besichtigen und zur Bank um Geld zu tauschen. Es gab keinen Strom und auch Bargeld konnten wir nicht bekommen. Dafür tranken wir ein Panda Weißbier von einem Bhutananesischen Braumeister mit schon betagtem Schweizer Vater. Entlang des Chokar Tales ging es dann in Richtung Thimphu. Wir bogen ins Jambartal ein, sodass wir die 4 wichtigsten Täler des Bumthang Distrikts sahen. Die Übernachtung war im Chumey Valley Naturresort. Einer schön gelegenen Anlage am Hang  
mit einem schönen Garten diversen Cottage verstreut auf einer hügeligen Anlage. Die Wege waren mit Wellblech überdacht, daß man ja nicht naß wurde um ins Hauptgebäude zu kommen, das schnaufen in dieser Höhe wurde leider nicht erleichtert. Liebliche Hänge ringsum und gegenüber ein Palast der königlichen Familie. Unser Apartment hatte im Parterre eine Terrasse und ein Wohnzimmer mit einem offenen Kamin, wo nur die Flammen eingeschaltet werden konnten. Eine Küche, Bad und Schlafzimmer im ersten Stock. Im Foyer hing ein Stück Rinde des ältesten Baumes (Hemlock Tanne 780 Jahre) in Bhutan und auch wo er steht, aber leider werden wir ihn nicht sehen. Ein sehr nette Geschäftsführerin (die konnte endlich unsere Euro zu Ngultrum machen) hübsche Mädchen im Service und ein sehr gutes Abendessen mit gutem Rotwein.

 

Unsere Koffer wurden uns hochgeschleppt.