Die Sonne geht schön auf, und ich
sehe Berge im rosenroten Morgenlicht ob es jetzt der Kanchenjunga oder das
Jhomolhari Massiv ist, kann ich nicht ausmachen. Später zieht es zu und ich
kann nicht fragen. Uns wurde angekündigt, daß warmes Wasser um 6.45 in den
Waschwasserbehälter gefüllt wird und der early Morning Tea zur Verfügung steht.
Das ist auch notwendig, denn das Wasser und der Spiegel sind eingefroren. Das
Lager erwachen zu sehen ist schön. Aus dem Küchenzelt zieht Rauch und es duftet
nach geröstetem Toast.
Die Pferdefrau bereitet ihre Tiere für die Last vor, die
Yak Familie treibt die Herde durch unser Lager in höhere Regionen. Das im
Programm angekündigte "einfache" Frühstück erweist sich als üppig und
mit dem allerbesten Porridge. Wir gehen zum Kloster, steigen steile Treppen
empor (erinnert mich ein bisserl an die Klöster in Äthiopien) und überall sind
gesammelte Kristallsteine.
Der Mönch zeigt uns sein kleines Reich. Wir bekommen
eine Freundschaftsband das wir um den Hals knüpfen sollen. Meines hat zufällig
meine Lieblingsfarbe ein kräftiges blau. Das Band nicht runtermachen und nicht
achtlos weg werfen mahnt uns Tashi. Verbrennen oder an einen Baum binden. So
trage ich es einfach bis es sich auflöst. Bin gespannt wie lange das dauert. Eine
kleine heilige Quelle inmitten schöner Pinien und einem Märchenwald.
Wir gehen runter
und erreichen das kleine Kloster Yoselgang und dann Ugen Tserno das direkt über
dem Taktshang Kloster (Tigernest) liegt. Es wird renoviert nachdem es 1958
abgebrannt ist.
wir kamen links oben von dem Kloster runter und wieder rauf aufs Tigersnest |
Es erscheint fast unmöglich das Taktshang zu erreichen,
eingekeilt zwischen Felsen, ebenso das Paradies (Zangdopelri Lhakhang) von Guro
Rinpoche. Ein schmaler Weg oberhalb des Wasserfalls - der tosend in die
Schlucht fällt, führt hinüber zu dem kleinen Gebäude. Blühende Gladiolen und
die schönsten blühenden Flechten gesehen. Wir gehen weiter nach unten und
erreichen den "offiziellen" Weg zum Taktshang und treffen Birgit die
es geschafft hat und mit Namgeyl grad wieder auf dem Rückweg ist. Wir gehen
nach unten und dann wieder steil nach oben und erreichen gerade vor der Mittagspause
den Eingang. Wir dürfen nichts mit rein nehmen, keine Stecken, keinen Foto und
keine Tasche.
Wir geben alles in Schließfächer, werden auch durchsucht und
niemand findet meine Kamera die ich in der Hosentasche habe. Mir fällt das auch
erst auf als wir den Taktshang wieder verlassen. Hier geht es zu wie in einem
Bienenstock. Die Treppen sind hoch und steil und meine Knie schnackeln und
meistens gibt es kein Geländer zum festhalten. Das Kloster ist 800 m über dem
Tal an die Felswand geklebt. Die Tatsache daß der Weg dort hinauf nicht
einsehbar ist, läßt es noch eindrucksvoller erscheinen. Guru Rinpoche soll im
8. Jhdt. auf wundersame Weise auf dem Rücken einer Tigerin an diesen Ort
geflogen sein. Eine seiner Frauen hatte die Gestalt einer Tigerin angenommen.
Er meditierte 3 Monate lang in einer Höhle und bekehrte das Paro Tal zum
Buddhismus. Er unterwarf die bösen Geister während seines Aufenthalts dort. Er
kehrte nach Tibet zurück und lehrte und auch seine Schüler kamen zum Tigernest.
Vermutlich bereits um 1000 herum wurden die ersten Klosteranlagen gebaut. Viele
tibetische Heilige kamen um an diesem spirituellen Ort zu meditieren. Es wurde
seither gebaut, umgebaut und renoviert. 1998 ist es bis auf die Grundmauern
abgebrannt und 2005 wieder eingeweiht worden. Die Rekonstruktion begann sofort
auch dank guter Dokumentation bei den vorherigen Renovierungen.
Der wichtigste
Ort ist die Mediationshöhle die von einer Kupfertür geschützt wird, die nur
einmal im Jahr geöffnet wird. Der Vorraum hat eine große Statue und Gemälde von
den Lehren Guru Rinpoche. Eine Ansammlung von Heiligen Personen und und
Ausstellungstücken eine atemberaubende Aussicht ins Leere, weil die steil
abfallenden Felsen von den Fenstern nicht gesehen werden können. Es gilt als
eines der besuchtesten Pilgerziele im gesamten Himalaya Gebiet. Wir gehen
wieder runter, nur ein kleines Stück hoch und wieder runter. Bis wir die
Cafeteria erreichen wo Birgit und Namgyel schon mit dem Mittagessen auf uns
warten. Das dementsprechend einer so großen Abfertigung von Pilgern ist.
Koreaner, Japaner, Inder und alle möglichen Europäisch aussehende Gäste und
alle zu Fuß. Die erste kleine Etappe kann mit Pferd gemacht werden. Und wieder
nach unten auf den Parkplatz. Der Weg ist sandig und rutschig was es nicht
einfacher macht. Am Parkplatz sehe ich noch Prowdtails (Elstern mit einem
besonders schönen langen und farbigen Schwanz). Wir sind heute - bis auf die
zwei kleinen Anstiege - 6 Stunden runter gegangen. Meine Knie schnackeln, mein
Schlüsselbein (2x gebrochen) und Arm tut vom Stockeinsatz weh.
Hotelaussicht........
Beate hat sich unserer Pferdefrau
angeschlossen und ist einen anderen kürzeren Weg gegangen. Das Gepäck ist bei
Beate zuhause und dort holen wir es ab. Ein schönes Haus (gemietet) das eigene
wird gerade gebaut. Die Hunde begrüßen uns und wir ratschen ein bisserl. Über
Baugehmigung in Bhutan und das Leben hier so im allgemeinen. Sie kommt
ursprünglich aus Eggenfelden.
Ein anderes Hotel heute das
Neksel ist oberhalb von Paro und liegt traumhaft über dem Tal und ist wieder
eines der Luxusklasse. Leider ist es schon am Dunkeln und wir können die
Aussicht nicht mehr genießen. Auch das Spa, die Sauna und den Wellnessbereich können
wir nicht mehr benutzen, da Kofferpacken und Abendessen ansteht. Das wir heute
mit unseren Beiden gemeinsam zelebrieren werden. Einen Aperitiv vorher an der
Bar und dann noch einen guten Wein. Diesmal keinen Raven. Wir haben einen
lustigen Abend. Es gibt so ausgefallene Sachen am Buffet wie Penne mit
Tomatensoße, Ravioli gefüllt mit Spinat und Fisch und Chips gibt was gerne
probiert wird.
Koffer packen, dieser voluminöse
Schlafsack und die Bergstiefel. Tashi kommt noch vorbei weil meine Regenhose
unbenutzt noch in seinem Rucksack war. Er zeigt uns den Mongal der an unsere
Wand gemalt ist, den wir nur in Form von Federn am Pfeil gesehen haben. Er ist
auch überrascht über unsere wunderschöne Suite.
Leider auch eine Mail von der Lufthansa, daß gestreikt
wird.................
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