Dienstag, 1. Dezember 2015

Mittwoch, der 28. Oktober 2015, von Mongar nach Lhuntse






Es sind nur 77 km aber die Straße ist oft lange gesperrt, wir haben Glück. Namgey eher Unglück. Er hat seinen Führerschein vergessen und muß eine saftige Strafe (750 Ngultrum) bezahlen, die wir übernehmen. Aufwendig ist nur wir müssen zur Polizeistation, da ist aber niemand und wieder zurück zur Straßenkontrolle wo dann doch gnädigerweise das Strafgeld entgegen genommen wird.  



Im Dorf Khoma besuchen wir viele privat Häuser in denen Frauen mit einem Body Webstuhl Schals und andere schmale Webstücke fertigen. Meistens wird Rohseide verwendet und im Gegensatz zu anderen Seidenherstellern wird hier die Seidenraupe nicht durch kochendes Wasser getötet, sondern die Kokons werden erst nach dem schlüpfen der Seidenraupe abgewickelt. Buddhismus pur. Schöne Häuser, und kleine Gärten mit einem Tomatillo Baum. Viele Frauen kommen mit ganz vielen Schals in allen Farben und Mustern und wollen ein Geschäft machen. Ist gar nicht einfach sich da was rauszusuchen. Geld haben wir noch. Auch ein Charom Spiel sehe ich in einem der Häuser.   


Unsere Beiden Wanchucks sind ganz aufgeregt denn bei Tangmachu wird seit 2008 an einer 50 m hohen Statue  von Guru Rinpoche gebaut. Finanziert von chinesischen und bhutanesischen Schülern, ausgeführt von Newar Künstlern aus dem Kathmandu Tal. Globalisierung! Heute soll die Vorbereitung und Generalprobe für die Einweihungsfeier in ein paar Tagen stattfinden. Mit hohem Lama Besuch und erster Besichtigung. Der hoch geachtete, schon alterschwache im Rollstuhl sitzende Lama Karpo will damit eine Prophezeiung von Guru Rinpoche erfüllen. Die Aufregung der Menschen, die mit den Vorbereitungen beschäftigt sind, die Mönche die Aufstellung mit ihren Instrumenten üben, der statt rotem Teppich ausgelegte Piniennadel (vielleicht von der hiesigen Chir Pine) Teppich mit dazugehörigen gut riechendem Nadelholzfeuer. Ein hoher Regierungsbeamter der mit uns lange über Bhutan und die Veränderungen in der Gesellschaft spricht: unsere
rastlose westliche Welt beschreibt und die Jungen hier im Land die auch ohne Handy nicht mehr auskommen wollen. Der Lama kommt vorgefahren und wird über unzählige Treppen getragen mit seinem Rollstuhl. Den Tempel dürfen wir noch nicht besuchen, er ist ja noch nicht offiziell geweiht aber eine Auflistung der Festivitätskosten hängt aus, damit sich jeder vorstellen kann was gespendet werden muß um die Kosten zu decken. Geblase mit Hörnern und Muscheln, tolle Kopfbedeckungen da kann ich mit meinem Hüten nicht konkurrieren. Es ist schon eine interessante Inszenierung.

Die Mittagszeit ist längst vorbei und wir finden einen tollen Picknickplatz unter einem uralten beeindruckenden Nadel-baum. Die Lunchbox ist genial. Mehrere übereinander Stapelbare Metalldosen die in eine Warmhaltebox kommen. Reis und die üblichen Gemüsegerichte und Tee und Obst. Perfekt. Gemütlich.....
 

Lange Rückfahrt nach Mongar mit Hängebrücken ausprobieren, über heiliges Wasser laufen, Wasserfälle bestaunen, wilde Bienenstöcke an Felsen geklebt bewundern, kleine Tonzwergerl in Mauernischen die für verstorbene aufgestellt werden und manchmal jede noch so kleine Nische in Felsen und Mauern auffüllen. Sie sind meistens weiß, manchmal auch der Spitz oben golden. Nach der langen Fahrt eine geruhsame Nacht im schönen Hotel. 

 
Dzong
 


 

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