Donnerstag, der 5. November 2015,
Punakha Tal bis Thimphu
Das Auto ist schlammfrei und die
zwei mit neuen Go´s, tadellosen neuen blütenweissen Ärmelschonern, aber man
sieht ihnen die Strapaze der letzten Nacht noch an. Dafür gibt es ein ausgiebiges
Frühstücksbuffett. Wir mußten nur unsere schlammigen Schuhe putzen.
Der erste Besuch gilt einem
Nonnenkloster. Sie sind gerader dabei einen Berg Steine zu einer neu zu
errichtenden Stupa zu schleppen. Stein für Stein. Ein schön angelegter Garten
mit vielen neu gepflanzten Mango Bäumen und Computerräume gehören zum Kloster.
Gegenüber dem Kloster ist ein
Haus das die königliche Familie bewohnt und das Tor öffnet sich als wir aus dem
Klosterbereich kommen.. Gerade in dem Augenblick kommen ein paar Land Rover heraus
gefahren mit majestätisch aussehenden älteren Personen die uns huldvoll lächelnd
zuwinken. Schade, wir dürfen nicht fotografieren.
Wir gehen noch über die 150 m
lange Langbrücke im Punakha Tal und kommen an einem Krematorium vorbei wo
gerade eine Trauerzeremonie stattfindet und der Sarg zur Verbrennung bereit
steht. Das offene nur durch ein Dach abgedeckte Gebäude läßt den Rauch gut abziehen.
Über die schwankende Brücke mit so schweren Reissäcken gehen, ist schon eine
Kunst.
Der Punakha Dzong ist der
eindrucksvollste von allen Dzongs. Wie auf einer Insel liegend wird er von zwei
zusammenfliessenden Flüssen umrahmt. Riesige Räumlichkeiten für die
Krönungsfeierleichkeiten und weitere solche Anlässe. Goldene Türen, schöne und
sehr sehr viele Innenhöfe in denen man sich sicher verlaufen könnte, riesige
Bäume, ein Garten mit vielen diversen farbigen Bougainvillea, Mönche die
gelangweilt aus dem Fenster schauen und Wandgemälde die sich auch mir ohne
Erklärung erschließen z.B. das chinesische Horoskop. Ich bin ein Schwein.
Es wird fleißig renoviert auch mit
Stihl Motorsäge allerdings im Go, ohne Schutzanzug, Stiefel und Gesichtsschutz.
Die Brücke führt über einen der umfließenden Flüsse und wurde vom Verein Pro
Bhutan für 850.000 Euro erbaut. http://www.probhutan.com/ Fast so wie wir
(Birgit=Schweiz, Anna=Österreich, ich=Deutschland). Die Schweizer waren die
Konstrukteure, die Deutschen haben es finanziert. Für die
Krönungsfeierlichkeiten 2008 wurde die mittelalterliche Krag-Brücke - ein
brückentechnische-kulturelles einmaliges Jahrhundert-Projekt - wieder hergestellt.
Mittagessen (Wandmalereien im
Restaurant = Penisse) an einem kleinen Wanderweg zum Chime Lakhang der ein
Pilgerort für unfruchtbare Frauen ist. Das Tal ist hier viel breiter,
lieblicher nicht mehr so bergig und schroff. Wir gehen über Reisfelder die
bereits abgeerntet sind und kommen an vielen Souvenirläden vorbei und da wir
Geld haben können wir auch shoppen. Ich kaufe ein "Kochbuch". Was
sonst?
Interessantes gelebtes Gesicht
und blondes Kind?
Es eilt wir müssen noch 3 Stunden
nach Thimphu fahren. Über den im totalen Nebel liegenden Duchu La Pass mit
3.230 m Höhe. Einen "Illu"-Kaffee aus dem supertollen Automaten sogar
Capuccino hätte es gegeben und gute Kekse. Ein wunderschönes Rundrestaurant mit
warmen Ofen und ganz vielen Stupas mit unzähligen Gebetsfahnen ringsherum. Die
Straße ist trocken zwar etwas holperig aber mit den üblichen Baustellen.
Auf dem Pass gibt es ein Panorama
Bild mit den hiesigen höchsten Himalaya Bergen. Den aller-höchsten Gangkar
Punsum 7.564m haben wir mal als kleinen Ausschnitt gesehen. Die meisten dieser
Riesen blieben hinter den Wolken verborgen. Viele dieser 7 Tausender sind nicht
bestiegen und es wird auch keine Genehmigung aus ökologischen und religiösen
Gründen erteilt. Die Gipfel sind weniger hoch wie in Nepal aber schwieriger zu
besteigen. Gipfel unter 6.000 m dürfen ohne Genehmigung bestiegen werden.
Die Straßen werden besser wir
nähern uns der Hauptstadt Thimphu (2.320m) (roter Fleck, gelb umrandet) über
die moderne Brücke der Prophezeiung. Eine Hauptstadt ohne Verkehrsampel (der
meist fotografierteste Polizist der Welt regelt in einer Verkehrsinsel stehend,
den Verkehr), 100.000 Einwohner 2013, schnell wachsend, sich ausdehnend.
Zentrum von Bhutan, Sitz der Regierung und Parlament, ausländischer
Vertretungen und Welthilfsorganisationen, die gerade den Sprung in die Neuzeit
macht. Mit allen Vor- und Nachteilen. Wir logieren im wunderschönen Thimphu
Tower Hotel und unsere Suite geht auf den Festplatz raus, wo gerade geübt wird
für die großen Feierlichkeiten in der nächsten Woche.
Tashi geht zu seiner Schwester,
Namgeyl zu seiner Mutter und weiterer Familie, wir machen noch einen
Stadtbummel. Ein ganz netter Instrumentenbauer erläutert uns die besonderen
Instrumente von Bhutan und spielt uns was vor. Abendessen mit einen
australischen Wein und bei Flutlicht weitere Festdarbietungen wie Tänze und
Trommler vom Fenster aus beobachtet.
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