Samstag, 30. April 2011

Malborough Weinland

Ich fahre mit dem Bus wieder zurück nach Blenheim (sprich Blenem)und Lorraine Bint (meine zweite Servas Gastgeberin in NZ) holt mich ab. Endlose Reihen von Weinstöcken, wo beim Näherkommen Wachteln mit Küken aufgeregt in den Reihen verschwinden. Montana, der größte hier produziert 43 Millionen Liter, die meisten aber sind kleinere „Boutique-Wineries“. Der Anteil an der Weltproduktion beträgt nicht mal 1 %. In den 70igern wurden Obstbäume durch Weinstöcke ersetzt und ein Riesenboom begann. Die Blase ist geplatzt und viele kämpfen ums Überleben. Frost kann die Blüte gefährden und dem wird entgegen gewirkt, in dem die kalten und warmen Luftschichten durcheinander gewirbelt werden. Entweder mit Helikopter (was sehr teuer ist) oder durch Windräder die sehr laut sind.
Das ist auch bei Lorraine zu hören, die eine kleine Hobby Farm mit 40 Hektar in den Weinbergen hat. Fünf Alpakas grasen hier, die uns neugierig mit aufgestellten Ohren begrüßen. Mit Pellets  angelockt, fressen sie aus der Hand und lassen sich auch das dicke Wollflies kraulen. Ein Traumhaus mit Rundum Blick, hinüber über den Charlotte Sound, die NZ Nordinsel und die Berge von Wellington. Das abenteuerlichste ist das Gefährt mit dem wir – durch einen Bachlauf, die Brücke ist kaputt - zum Ernten von Walnüssen und Äpfeln fahren. Ein kleiner geländegängiger Honda Allrad, sowas wie ein Quad. Wir fahren wendig und schnell Bergauf und Bergab, holen die Zeitung vom Briefkasten, die Leiter zum Pflücken quer hinter mir. Das Haus ist riesig und hat über Ostern die drei Söhne mit ihren Familien beherbergt. Es gibt Schaukeln und einen steilen Flying Fox. (Rebecca würde ihn lieben, da es über einen Abhang runter geht, könnte ich sie nicht nach oben ziehen)
Für eine Party braucht Lorraine eine Robin Hood Verkleidung und wir suchen und finden Material. Alte Stiefel werden mit Fell verkleidet, eine Börse gebastelt und ich mache einen Hut, inspiriert  vom WOW. Ich schneide zu, nähe, flechte, überziehe, füttere und dekoriere ihn. Ich finde er sieht genial aus, das Innenleben ist ein Schaumstoffpolsterüberzug. Eine Armbrust (vom Sohn aus Kindertagen) wird hergerichtet und dazu ein Köcher gebastelt. Wir trinken guten Sauvignon blanc  vom Weingut Villa Maria, essen königlich und amüsieren uns köstlich.
Dazwischen mache ich nochmal einen Apfelstrudel, denn hier ist Herbst und Äpfel sind reichlich vorhanden, ich denke sogar daß es ein Gravensteiner ist.
Gut verpflegt, auf sonniger Terrasse mit Blick über die Weinberge Robin Hood bastelnd, läßt es sich auch ohne Besichtigungstour sehr gut aushalten. Während Lorraine mit Aufsitzmäher den Rasen schneidet, den Passionsfrüchten Frostschutz bastelt, die Sprinkleranlage für die Zitronen repariert. Nächster Stop Wellington auf der Nordinsel. Mittlerweile habe ich meinen eigenen Stick für das Internet und kann überall wo ein Empfang  ist (auf der Fähre nicht möglich) ins Netz.



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