Freitag, 8. April 2011

Gefängnis und Erdbeben


Mit dem Shuttle zum Jail House gebracht worden. Da übernachte ich die nächsten Tage im offenen Vollzug mit Freigang. Das ehemalige Gefängnis ist nämlich eine JH. Ich habe eine Einzelzelle wegen guter Führung bekommen, mit Wärmflasche falls es kalt ist. Vieles ist im Original Zustand und schön renoviert. Es ist nicht ganz in der City, aber dort gibt es augenblicklich auch nichts. Ich wollte ins „Frauenreisehaus“ (klang so nett) aber lt. Internet wegen Schäden geschlossen, wie auch sämtliche anderen JH`s. Meine Info`s zu den Schäden in der Stadt waren ganz dürftig. Vermutlich wollen sie den Schaden dadurch begrenzen, daß sie nicht alle Touristen vergraulen. Aber die Schäden sind immens. Die Hauptstraße der Innenstadt ist total abgesperrt und alle Zufahrten werden von Militär und Polizei hermetisch abgeriegelt. Die sitzen vor blauen Zelten die Korea gestiftet hat. Alle Häuser haben eine Begutachtung erhalten und das Ergebnis klebt außen am Haus. Vieles ist total zugesperrt. Alles ist geschlossen, z.B auch die Kunstmuseen auf die ich mich so gefreut habe. Offen ist nur – teilweise - der Botanische Garten. Es sieht gespenstisch aus, wenn bei großen Gebäuden die Fensterscheiben, oder Ziegelsteine der Wand fehlen, am Fensterbrett aber noch die Thermoskanne steht, am Schreibtisch wahrscheinlich noch die volle Tasse.
Historische Gebäude sind abgestützt, herabgefallene Steine für den Wiederaufbau numeriert und alte Ziegel werden gestapelt. Weniger wichtiges wird mit der Abrißbirne kleingemacht und der Schutt abgefahren. Die Straßen sind durch Aufbrüche teilweise sehr holperig und die Höchsten schon notdürftig abgefräst und vielerorts ist 30 km Geschwindigkeitsbeschränkung.
Wasser aus dem Hahn ist nicht genießbar (im Jail steht abgekochtes bereit) und vor vielen Häusern steht eine Baustellen Toilette. Aber ansonsten geht das Leben sehr gut organisiert weiter.

Die Buslinien fahren, Hilfe leistet ein Auskunftstrupp. Ich wollte mit der Gondola auf den Bridle Pass schweben, nach herrlicher Aussicht auf den historischen Hafen Lyttelton in den Ort runter laufen. Die Gondelbahn ist stark beschädigt, aber die Straße durch den Tunnel geht mit dem Bus 28 (ältere, weibliche Busfahrerin mit Zöpfen). Lyttelton, die Küste und City Christchurch waren das Epizentrum und auch die Strände und das Meer sind total verschmutzt.

Nach den vielen Aktivitäten hier vermute ich, daß es wieder so schön wird wie vorher.

Jailhouse

Abgestützt


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1 Kommentar:

  1. Ich will ja naechstes Jahr auch nach Christchurch... dann koennen wir unsere Bilder vergleichen...

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