Freitag, 13. Mai 2011

Rotorua

Der Kiwi und weltweit NZ Urlaubsort schlechthin. Seen, Berge, Vulkane, Maori Land, Thermal- und Schlammbäder, Geysire und das übliche an Funsport plus Zorb. Was das ist? In einer großen, durchsichtigen Plastikkugel (ca. 2m Durchmesser) wird entweder in der Diritissima (100m)oder im ZigZag (180m) Meter den Berg hinunter gekugelt. Angegurtet oder schwerelos in einem Wasserschwall. Die kleinen Pisten sehen witzig aus und die Kugeln liegen im Gras herum. Runter kugeln habe ich keinen gesehen, wenn ich mit meinem Bus Nr.1 nach Ngongotaha zu meinen Servas Gastgebern Sirley Vos und Grant Collins (Rescue Man vom Taupo Blog) und dem Hund Flash fahre. 52Western Road, direkt an der Bushaltestelle. Beide gehören noch dem arbeitenden Volk an. Grant macht Reparaturen von Sicherungssystemen für Dachdecker und ähnliche freischwebende Berufe und Shirley arbeitet in einem medizinischen Büro. Ein wunderschönes Zimmer mit riesen großen Bett erwartet mich. Flash bringt mir gleich auffordernd sein Spielzeug. Zum Abendessen kommen die Nachbarn Eileen und John und es wird viel über die neu gebauten Häuser gesprochen, die sich einseitig senken, weil das Fundament im ehemaligen Sumpfland nicht gut gemacht ist. Eine Kugel rollt am Boden, aber es ist nicht soviel wie in unserem TelefonSeelsorge Häuschen. Es gibt Schweinebraten mit Apfelmus (ist hier üblich) mit Kartoffeln, Kürbis und Süßkartoffeln.

Die Stadt ist ein Schachbrettgebilde am See. Überall Touri Busse und unzählige Souvenir Läden. Überall bricht (auch zwischen Pflasterritzen) Schwefeldampf hervor und hinterläßt farbige Ausblühungen und einen leicht schwefeligen Geruch. Hier war bereits im 19.Jhrt. eine Touri Hochburg. Am Mount Tarawera (der sich immer in Wolken hüllt) war das 8.Weltwunder unserer Erde, die rosa und weißen Sinterterrassen die am 10.6.1886 durch Vulkanausbruch zerstört wurden. Real angekündigt durch Wasseranstieg des Sees, mystisch durch ein Geisterkanu auf dem See. Welches von den Maori und Pakeha (weißen Einwanderern) wahrgenommen wurde. Der Vulkan spaltete sich, der See verdoppelte seine Größe und die Terrassen verschwanden in Schlamm und Asche. Foto´s gibt es im Museum –leider nicht farbig – wo Damen mit Sonnenschirmchen und Tornüren und Herren mit Frack und Zylinder darauf herumspazieren. Ein kleines Pompeji ebenfalls.
Die meisten Attraktionen sind um Rotorua und die Transport Möglichkeiten sind Shuttles, Geländewagen oder „witzig“. Mit einem Amphibienahrzeug in Gelb macht die „Duck“ Ausflüge an und „in“ die Seen. Ein Kriegsüberbleibsel (Einsatz Normandie II. Weltkrieg, Vietnam usw.) von jungen Leuten Touristisch gut vermarktet. Wär das nicht was für den Chiemsee? Wir fahren im Ort herum und durch riesige Redwood Walder erst in den grünen See und dann in den blauen See. Der braune See ist Maori Heiligtum und darf nicht befahren werden. Landschaftlich traumhaft schön und eines der weltweit teuersten Resorts ist hier versteckt. Die Nacht nicht unter 10.000 Dollar und das Clientel ist Tom Cruise, Steven Spielberg und Konsorten, die mit eigenem Heli eingeflogen werden. Ein Russe hat sich mal mit Familie, Body Guard und Nanny für fünf Monate eingemietet.
Im Ort gibt es ein Kurbad a la Karlsbad, Baden-Baden oder Bad Gastein. Im  blauen Bad kann tagsüber noch geschwommen werden, abends aufgebrezelt fein diniert mit entsprechenden nostalgischen musikalischen kitschigen Darbietungen. Der Government Garden wird durch einen Torbogen in Kronenform betreten und im ehemaligen, original renoviertem Zuckerbäcker-Türmchen Kurhotel ist das interessante Museum untergebracht. Dazu gehört natürlich ein erbaulicher Rosengarten, Wege durch Blumenrabatten und über Brücken an Teichen entlang und geschorene, gepflegte, unkrautfrei gesprühte Rasenflächen für Kricket und sonstige Rasenspiele. Ein Kriegerdenkmal, das der vielen im Mittelmeerraum gefallenen Maori des 28. Bataillons gedenkt und daneben –pietätslos- eine Krupp Kanone.
Ein Geysir der jeden Tag einmal 20-30 Meter hoch heißes Wasser spukt und Hobbiton. Auf dieser Farm ist die Filmkulisse geblieben – ohne Interieur – die Aufnahmen waren im Studio. Die Herstellung der Hobbit Höhlen dauerte 9 Monate (bis das Gras über dem Eingang gewachsen war) und Gandalf an der runden Tür von Bilbo Beutlin sein Geheimzeichen für die anderen Hobbits machte. Die Eiche in Beutelsend war eine echte von einem anderen Ort, die zersägt, numeriert und wieder aufgebaut wurde und mit unzähligen künstlichen Blättern behängt. Auf die „Schaffarm“ wurden Schafe von der Südinsel eingeflogen, weil die fotogener waren. Die Farm existiert heute noch, aber die Haupteinnahmequelle ist LOTR.

v.l. Shirly, Christine, Eileen, John, Grant

zum Kugeln

Kricket vor dem Government Palast

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