Sonntag, 8. Mai 2011

Napier

Mittlerweile weiß ich welcher Bus zum Bahnhof fährt, denn dort ist auch der Intercity Bus. Die Fahrer haben eine Liste und wenn ich Häslbeck sage dann wissen sie wohin ich fahre. Es wird unterwegs mal für eine „Loo“ Pause gehalten, bei längeren Fahrten für eine Essenspause. Sehr gut organisiert auf den großen Routen, die kleinen sind nicht erreichbar. Gekauft habe ich 60 Stunden und ich kann übers Internet buchen. Das Programm finde ich nicht soo Benutzerfreundlich aber alle YHA/JH buchen für mich. Genauso für die Unterkunft. Die Haltestelle ist immer zentral und gut erreichbar.
Heute fahre ich dem Sonnenaufgang entgegen. Hier an der Pazifikküste beginnt der Tag. Über das Wikingerstädtchen Dannevirke, Hastings erreiche ich Napier an der Hawkes Bay. Die Stadt hat durch ihre Vision Berühmtheit erlangt. Im Februar 1931 von einem schweren Erdbeben erschüttert, wurde viel Land aus dem Meer gehoben. Die Stadt war zerstört und so wurde beschlossen alles einheitlich im schönsten Art Deco wieder aufzubauen. Künstler aus aller Welt waren beteiligt und so präsentiert sich die Stadt heute noch und ist zu einem Besucher Magnet geworden. Um die verschiedenen Buchten gruppieren sich steile Klippen, Containerverladehafen, Yachtclubs, Wasserrettung, Gewerbegebiete, Vergnügungsviertel. Im kleinen Städtchen reihen sich Häuser in unterschiedlichen Pastellfarben aneinander. Florale und Geometrische Stuck Ornamente lösen sich ab, Bleiverglasung und Schnitzereien als Verzierung. Das National Tobacco Building mit Motiven des Art Nouveau um einen schönen Eingang. Das Foyer ist zugänglich und wird durch eine Glaskuppel gekrönt. Derzeit durch starke Regenfälle kommt es an Klippen zu Erdrutschen und einige Häuser schauen über die Kante.
Als Dayhost betreut mich Winifried Bickerstaff. Eine Suzuki Violin Lehrerin. Ich bezweifle den Jahrgang 1925 (stimmt aber) weil die Antworten übers Internet sind flott, die ehrenamtlichen Tätigkeiten vielfältig so dass kein Übernachtungstermin zustande kam. Überhaupt fällt mir auf, daß in allen bereisten Ländern auch für ältere Menschen das Handy und Internet zum Alltag gehört. Wobei ich bei uns oft höre, dazu bin ich zu alt, das kann ich nicht mehr lernen. Ein100jähriges Haus empfängt mich und ein Garten den Hang hinunter, den sie selbst noch bewirtschaftet. Es gibt Choca, ein Gemüse das aussieht wie ein Kürbis aber eher wie ein Kohlrabi schmeckt und ich werde mit Kiwis aus dem Garten für die Reise eingedeckt.

Durch ganz Australien und NZ haben mich immer wieder diese globigen UGG Boots (Schaffellstiefel) angelacht, sie sind hier seit langem im Gebrauch und wurden bei uns die letzen Jahre zum Stiefel Hit. Hier direkt vom Schaf sind sie entsprechend billiger. Eine Fabrik hier bietet die Verschickung mit an und dadurch wird die Steuer gespart. Rebecca wollte keine und so habe ich nur für die Zwillinge und mich eingekauft.

In eines von außen und innen schönem Restaurant gehe ich (ausnahmsweise deshalb, weil ich mich oft selbst versorge) sehr gut essen. Geräucherte, gebratene Hirschwürste auf weißen Bohnen und glasierten Parsnip (sowas wie Teltower Rübchen), frittierten Zwiebelringen, mit einem Rucola, Birnen, Blauschimmelkäse, Walnuss Salat. Begleitet von einem vollmundigen roten Syrah. Yummy!

Winfried Bickerstaff

Tobacco Building



günstigzu haben

1 Kommentar:

  1. Falls Du Gelegenheit hast, gehe auch in das Theater in Napier und das Opernhaus in Hawkes Bay - beide wirklich sehr schoen hergerichtet! Und natuerlich sind die Weine der Gegend nicht zu verschmehen...

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