Freitag, 21. Januar 2011

Kyoto

Das Ninjo-jo Schloß besucht in dem leider kein Foto gemacht werden durfte. Die Wände, die Schiebetüren und die Decken hatten unterschiedliche, zarte und verschiedene Malereien. Das Beste aber waren die Flure (die natürlich in Schlappen, gibt es auch in extra large betreten werden durften) die nämlich unterschiedlich quickten, säuselten oder quietschten. Einer hieß auch Nachtigallenflur. Das kommt daher, daß unter den Bohlen kleine Stifte angebracht sind, die beim drauftreten, diese Geräusche von sich geben. Damit jeder sich nähernder (Feind) hörbar wird. Es sah vielleicht lustig aus, wenn die Besucher grad wieder eine schön quietschende Stelle entdeckten und sich hin- und her bewegten.
Das Shogunat wurde hier beendet und seitdem ist der Kaiserpalast in Tokyo und der in Kyoto –kann kostenlos – aber nur mit einem, mit Paß beantragtem Permit besucht werden. Riesige Hallen, keine Möbel, keine Heizung und ein schöner Garten. Die Japaner haben vor der Kälte keinen Bammel aber vor der feuchten Hitze. Letztes Jahr war es wochenlang um die 38 Grad. Überall sind Klimaanlagen mit denen – im Notfall –auch geheizt werden kann.
Ich bin wieder bei einer Servas Familie, in einem alten Haus ohne Heizung. Tatami und Futon auf dem Fußboden (diesmal leider keine Heizdecke) und alles was ich im Wandschrank an Decken finden kann über mir. Villa Gaia Schal um Kopf und Schultern. Extra Decke für Füße, weil die stehen bei den kurzen Matten immer raus und nicht bewegen um das Kunstwerk nicht zu zerstören. Dafür scheint der Vollmond ins Zimmer. Aber an das kleine – mit irgendwelchen Spelzen gefüllte Kopfkissen – kann ich mich gewöhnen.

Heute war ich Bergsteigen der besonderen Art. 4 km den Berg rauf unter 10.000 Torii hindurch. Unglaublich dieser Inari Schrein. Manchmal stehen die Bogen so dicht, daß es fast wie ein Tunnel ist. Diese Bögen werden gestiftet und sind ganz schön teuer. Außerdem sind fast alle aus lackiertem Zedernholz und die halten auch nicht ewig. Der Toriimacher hier in Tofukuchij – ich hab heute eine Werkstatt gesehen –hat gut zu tun.

Abendessen am Tisch gekocht. Schweinefleischbällchen, Reisnudeln, dicke Weizennudeln, Jitake, Chinakohl und Tofu. Alles dann in Soße getaucht. Der Salat hat obendrauf Feldsalat und dazu gibt es Sake oder evtl auch Tee.
Nachtigallenfußboden

Geisha oder Maiko (Schülerin)

10.000 Torii

Kampai beim Abendessen, Eiichi, Sonoko, Tomoko, Mutter der beiden 92 Jahre

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