Santiago (4.946.345 EW, 543 Höhenmeter) hat ein kleines feines, weltweit einzigartiges Museum Präcolumbianischer Kunst in einem schönen Kolonialhaus mit Innenhof. Diese Privatsammlung zeigt besonders schöne Stücke der indigenen Bevölkerung ganz Südamerikas vor Ankunft der Europäer. Die angenommene Besiedlung vom Norden her über die Behringstraße vor 12.500 Jahren ist gerade in aktueller Diskussion, weil ältere „Footprints“ im Süden nachgewiesen werden konnten, aber noch (Nordamerika) angezweifelt werden. Gebrauchs Keramik aber auch keramische Musikinstrumente (Flöten) und Pfeifen die zum Rauchen von Drogen bei schamanischen Riten verwendet wurden. (In guter Erinnerung ist mir die Einladung zu einem internationalen Schamanentreffen in Ecuador wo ich am Rande dabei sein durfte) Traditionelle farbenfrohe textile Hüte und Mützen die auch heute noch in Gebrauch sind. Asiatisch anmutende Gesichter? Und die hölzernen „Chemamull“ Statuen der „Mapuche“ die nach den positiven Ansprachen und Zermonien am Grab verblieben um den Geist als Ahne für die Nachwelt zu erhalten. Die Mapucho (Che = Leute, Mapu = vom Land) ist heute noch die größte indigene Gruppe in Chile.
Das Museo La Merced ist in einem kleinen Klosterkomplex mit verwunschenem grünen Innenhof neben der Kirche und ist die älteste christliche Gründung. Die wenigen Räume beherbergen klerikale Kunst und viele kitschige Engelchen. Ein Raum ist dem Spirit der Osterinsel gewidmet und die Stücke sind Originale z.B. eine Rongo Rongo Schrifttafel und zeremonielle Stäbe und wunderschöne Holzfiguren eine kleine mit einem umgedrehten Kopf ist außergewöhnlich. Wahrscheinlich sofort von den Priestern aus dem Verkehr gezogene Fruchtbarkeitssymbole weiblich (Uterus) und männlich, löblich ist, daß sie aufbewahrt wurden.
Museo de la Moda mit Haute Couture der reichen Chilenen der 50er Jahre inklusive besonderer Roben und Designer Einrichtung. Leider war ein Teil geschlossen.
Museo Ralli ein privates non Profit Museum moderner Kunst von Harry Recanati einem Banker. Das erste in Uruguay Punta del Este (87), Chile Santiago (92), Israel Caesarea (93) und Spanien Marbella (2000). Die Ausstellungen variieren zwischen den Ländern. Sehr viele Lateinamerikaner, Chagall, Dali, Rodin. Eine Engländerin Beryl Cook (1926-2000) die eher etwas naiv, mit wohlproportionierten Personen malt und die vom Witz her unserer Anna Stuffer vom Samerberger Künstlerkreis sehr nahe kommt.
Palacio Cousino (ich schreibe alles ohne die im spanischen üblichen Akzente)
Ein feudales Gebäude von 1878 der Familie Cousino-Goyenechea die durch Kohle, Silber und Wein reichgeworden ist. Leider ist es wegen Schäden seit dem großen Erdbeben von 2010 geschlossen. Eine nette Dame erklärt mir anhand einiger aufgestellter Informationstafeln das Interieur (böhmische Kristalllüster, chinesische Vasen, massiv goldenes Besteck, italienischer Marmor usw.) während wir aussen herum gehen, den schönen Wintergarten bewundern. Der Portraitmaler der Familie war kein anderer der auch Sissy in Österreich gemalt hat. Wie mobil bereits zu dieser Zeit die Menschen waren!
Das Kunstmuseum war auch geschlossen.
Kunst in der Stadt ist all gegenwärtig z.B. am Flußufer entlang stehen große eindrucksvolle Skulpturen und jede Metrostation ist ein eigenes kleines Themenmuseum. An einer Strecke bin ich an jeder Haltestelle ausgestiegen und hab das besichtigt.
Zu den Museen hat Zenaida sehr informativ geschrieben, denn da waren sie noch geöffnet.
Mapuche Grab Statue |
der Putzmann vor der Kunst |
Dali (leider seitlich) |
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