Auf den Inseln finden immer wieder Festivals statt. So auch vom 24. Juni bis zum 16. Juli das Heiva 2011 auf Bora Bora (Popora to Tatou Oire). Es ist sowas wie ein ist Volksfest bei uns. Darbietungen und Wettbewerbe traditioneller Musik und Tänze, oder das was davon noch übrig geblieben ist. Wett-, angeln, rudern zwischen den Inseln aber auch Fußball, Tischtennis, Triathlon, Mini Marathon und immer wieder Tanz und Gesang. Ich habe Glück und bin zur Eröffnung hier und bekomme wenigstens etwas mit ohne in diese speziell für Touristen gestylten Shows gehen zu müssen. In Vaitape ist eine Tribüne am Hafen aufgebaut und ein Kreuzfahrtschiff ankert draußen um das Spektakel nicht zu verpassen. Es hat Jahrmarkt Charakter. Buden mit den unterschiedlichsten Spielen z.B. Glücksrad, Roulette, Billard, Tischfußball und unbekannte Würfelspiele. Tombola mit tollen Preisen z.B. ein Scooter locken viele an. Buden mit Flitterkram decken Kinder mit blinkenden, leuchtendem Schmarrnspielzeug ein, was aber glänzende Äuglein erzeugt. Essensstände, wenig Alkohol, er ist auch auf der Tribüne verboten und wunderschön bekränzte Männlein und Weiblein. Die verschiedenen Materialien der Kränze und die Art sie zu tragen sind sehr variationsreich. Vom buntesten Blumenmix, vom einfachen grün oder grün/weiß oder getrocknetes Material (mehr die Männer) ist alles vertreten. Die große Tanz- und Gesangsgruppe ist einheitlich in ein braunweißes -das Motiv ist hier fast immer der Hibiskus – Tahitikleidchen gehüllt. Das Organisationskomitee, die Platzanweiser in ein grün geblümtes wobei hier der Schnitt hier variiert. Enganliegend, ärmellos, zweiteilig, lang, midi, mini, auch Einsätze von uni sind dabei. Die Männer haben Hemden aus demselben Stoff. Es macht ihnen sichtlich Spaß das zu organisieren und ich nehme an, das funktioniert so wie bei unseren Faschingsvereinen. Die auch im offiziellen grünen Look gewandete Haute Volaute wird über Mikrofon begrüßt, ebenso Miß Bora Bora. Die allgemeinen Ansagen sind auch in Englisch zum Beispiel, daß Blitz (weil sie Darsteller blendet) nicht erlaubt ist, wo sich aber niemand dran hält. Überhaupt diese unverschämte Fotografiererei geht mir auf die Nerven. Mit diesen Billigkamera’s - wo eh nix g’scheites dabei rauskommt – ungefragt jemand ins Gesicht zu blitzen ist schon dreist. Ich kenn das von unserem Fronleichnamszug (den ich verpaßt habe) wo wir Dirndlgewandeten über die Wiese vor der schönen Kulisse nach Gstadt marschieren und beliebtes Fotoobjekt sind. Wenn mich jemand fragt, dann kann ich entscheiden, wie auf der Nürnberger Burg beim Empfang vom Umweltminister Söder. (Hab mich ins Zimmer verzogen, es geht draußen ein tropischer Wolkenbruch nieder, es ist nicht Cyclonzeit! vielleicht gut für ein Mittagschläfchen zur Erholung für den Endspurt)
Die Ansagen der Darbietungen sind nur tahitianisch, schade ein paar Erklärungen wären gut dazu. Eine Schweizerin vom Kreuzfahrtschiff ist soooo enttäuscht, höre ich sie lamentieren, weil es nicht so ist wie die Touri Shows. Mehrstimmige Gesänge, nicht sehr variationsreich, aber mit komplizierten Einsätzen werden von einem Dirigenten koordiniert. Die Tänze sind so wie die Einstudierung auf Moorea gesehen habe. Das Hüftwackeln haben sogar die kleinen Kinder schon drauf und es sieht mit etwas Speck auf den Hüften einfach „runder“ aus. Am nächsten Abend sind alle lila gewandet und auch die Kränze anders. Während wir auf den Beginn warten, wird vom Abend vorher ein Video übertragen und die Gewinner vorgestellt. Mein Ticket ist noch nicht fertig, bekomme einen provisorischen Zettel. Später bringt mir doch tatsächlich einer mein Ticket an den Platz. Es kommt eine Tanzgruppe im Baströckchen, Blütenkranz drüber (nicht den Touri Halbe-Kokosnussschalen-BH) und mit schönen Kronen, die Männer im Pareo. Die legen ein unglaubliches hüftwackeln hin, die Männer eine Knieakrobatik, eine vielzählige Trommelgruppe legt den Rhythmus vor und elegant rot gekleidete Damen singen. Dann diese Gruppe nochmal in einem noch spektakuläreren Kostüm. In die Hüftblütenkränze sind Federn eingearbeitet, die bei den schnellen Hüftrotationen nur noch als Bewegung wahrzunehmen ist. Auch glänzen die Körper jetzt vom Schweiß, was toll aussieht. Einige hellhäutige, eher blonde Damen sind auch dabei. Nach dem Spektakel werden die Darsteller von den Familienmitgliedern begrüßt, und Fotos gemacht. Mein Taxi holt mich ab und bringt mich zurück, vorbei am Kreuzfahrtschiff und den Lichtern die draußen in der Lagune leuchten. Kinder dürfen hier unangeschnallt mitfahren, meine Taxifahrerin hat ihre Kinder einfachheitshalber dabei (manchmal auf dem Schoß) und ich bekomme einen geflochtenen Stab geschenkt. Gestern war´s für die anderen Mitfahrer ein Baströckchen! Ich hätte das nicht für Zuhause mitgenommen! Nachdem es heute stürmisch war und öfter geregnet hat, setzt der Regen erst bei der Heimfahrt ein.
Eine der Schönen Tänzerinnen |
die Männer |
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