Durch den größten von Menschenhand gepflanzten Kaingaroa Forst (hauptsächlich amerikanische Redwoods/Sequoia die hier wegen des vulkanischen Bodens viel schneller wachsen), dunkelgrün mit wenigen sich orange färbenden, Nadeln verlierenden, zugemoosten Lärchen, erreiche ich das Central Plateau der Nordinsel. Der Lake Taupo ist der größte in NZ und der Chiemsee würde gut 6x reinpassen. Nur die Entstehung ist total anders. Der größte NZ Vulkan liegt unter dem See und die apokalyptischen Ausbrüche sind nicht nur vor Jahrmillionen gewesen, sondern datierbar. Vor ca. 60.000, 20.000 (Oruanui) Jahren und 181 n. Chr. belegt durch Berichte aus dem antiken Rom und Peking, sie beschreiben den verdunkelten Himmel. Es gab weltweit nur drei Ausbrüche dieser Größe, der Yellowstone als größter (Elke erinnerst du dich?), die Phlegräischen Felder bei Neapel und der Taupo. Sie zeigen kein typisches Vulkandesign und werden deshalb nicht wahrgenommen. Die Oruanui Eruption schleuderte 800-1200 Kubikkilometer Asche ins Land. Der philippinische Pinatubo 1991 etwa 10 Kubikkilometer und als ich die Gegend ein paar Jahre später besuchte, waren Häuser noch bis zum ersten Stock in Asche. Das ganze Plateau wird seismographisch genau überwacht, denn heute leben viele Menschen hier und nicht nur der Ausbruch wäre der Supergau, sondern auch der entstehende Tsunami. (ich greife vor, aber Grant Collins geht grad mit rotem Overall und Helm mit Stirnlampe zu einer Übung der freiwilligen Erdbebenhilfe sowas wie THW oder Feuerwehr).
Der Tourismus wurde mit Erfolg gefördert. Wassersport, Angeln, Spaß und Spiel. Acht Golfplätze ringsrum und von der Promenade kann versucht werden beim Hole in One Challenge seinen Abschlag auf einem Ponton im See landen zu lassen. Taucher holen die Fehlversuche wieder raus. Der See hat 37 Zuflüße und den Waikato als Abfluß, der sich zum längsten und größten Fluß entwickelt und bei Auckland ins Meer fließt. Nicht ohne vorher zur Stromgewinnung genutzt zu werden. Hier wird 20 % der NZ Energie erzeugt zusammen mit Geothermalkraftwerken.
Vieles im Tourismus ist Ehrenamt (die haben die gleiche Problematik wie bei uns, die Saison ist zu kurz um ganzjährig davon leben zu können) und so komme ich in den Genuß des 20 jährigen bestehens der „Craters of the Moon Society“, d.h. freier Eintritt und Shuttle Bus. Der Park hat unzählige Krater aus denen Dampf austritt, Fumarolen und blubbernde Schlammlöcher, und -Teiche. Die Erde ist rot, grün, gelb mit Schwefelblüten. Die Holzstege durchs Gelände (ich passe sehr gut auf meine Schritte auf) gehen durch grünsten Bewuchs, und es ist erstaunlich was alles, trotz dieser toxischen Substanzen wachsen kann. Auch viele Pilze, sie sehen zwar wie Boviste aus aber vielleicht gehören sie in die Kategorie Hexenröhrling.
Grant Collins im Einsatz |
Und eben in diese Gegend will ich 2012 Jahr wieder hin. Ich fand sie absolut faszinierend!
AntwortenLöschen