Sonntag, 15. Mai 2011

Maori

Um Rotorua leben die meisten NZ Maoris und die Namen sind dementsprechend lang und schwierig. Heute ist der indigene Bevölkerungsanteil ca. 15 % und schon übertroffen von einwandernden Polynesiern, Asiaten und Arabern. Überall gibt es Marea`s (Maori Versammlungshäuser) mit schönen Schnitzereien in rot, die nicht zugänglich sind. Die besucht werden können, sind eher Museum. Die Maoris wurden früh christianisiert und eine christlich/maorische Kirche hat ein Glasfenster dessen Gravour einen schwebenden Maori Jesus darstellt, der auf dem See (im Hintergrund real vorhanden) wandelt. Die Maoris haben schon im 19.Jhrt. die Tourismus Einnahmequelle erkannt und so gibt es unzählige Veranstaltungen wo die Tradition (sehr touristisch) gezeigt wird. Real sind sie nicht gut integriert, protestieren auch mal, bekommen Ländereien zurück die sie nach dem Waitangi Vertrag (1840) ohne sich der Konsequenzen bewußt zu sein - abgegeben haben. Heute ist die durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen, die Zahl der Kriminellen höher wie die der Pakeha/Einwanderer und die neuen Einwanderer sind auch nicht gut integriert. Und die Kiwis sind eifersüchtig auf die Privilegien die sie angeblich genießen. Als die ersten Einwanderer kamen waren die Stämme untereinander total verfeindet und in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt und haben ihr Land billig, um Gewehre verkauft und ihre Fehden fortgesetzt. Die gesellschaftlichen Veränderungen die die Pakehas mit sich brachten, haben sie nicht realisiert. Später wurden sie brutal enteignet und vertrieben.
Ich gehe abends zu einer Maoritanga (Kultur) Show mit einem traditionell gekochten Abendessen. Das übliche Kochen war ein großes Feuer in einer Grube, darin wurden Steine erhitzt, mit Wasser übergossen und in dem Dampf wurden die eingewickelten Nahrungsmittel zugedeckt gegart. Der Hangi/Ofen wird uns gezeigt und außer den Süßkartoffeln ist eigentlich nichts original. Es dämpfen Kartoffeln, Lamm und gefüllte Hühnchen. Ich bin aber froh, daß ich keine Raupen essen muß, Farnsproßen hätte ich schon gerne probiert. Begrüßung der Nationen, 11 kommen zusammen, Häuptling wählen, das Hongi = Nase an Nase Begrüßen, das den Atem teilen soll, und eins werden mit dem Gegenüber, das heißt, der Gast ist angekommen. Die Hände sind auf die Schultern gelegt um keine Waffe verstecken zu können Wir gehen durch Glühwürmchen gefunkel (kommt im blog Höhlen) zu einer heiligen Quelle und ein fackelbeleuchtetes, reich geschnitztes Kanu mit kriegerisch schreienden Maoris paddelt vorbei. Danach werden in einem Freilufttheater Tanz, Gesang und Haka der Kriegstanz vorgeführt. Geschminkte Gesichter (kein Tattoo) weit aufgerissene Augen, herausgesteckte Zungen sollen dem Feind Angst machen. Mentale Vorbereitung auf den Kampf, Kriegsübungen wie die Keulen Waffe aus Greenstone schwingen, Speerwerfen und abwehren, Sprunggelenkigkeit werden vorgeführt. Haka ist in das Kiwi Sportleben integriert, denn vor Football Spielen wird er aufgeführt. Gesang zu allen Lebenslagen, Instrumentalmusik mit Muscheln, Knochen und Holzstöcken und hohlen Baumstämmen mit Erklärungen zur Kultur runden das Programm ab. Bevor wir zum Essen gehen wird zugegeben, daß Maori heute zu McDonalds oder JFK geht, Fern sieht, emails schreibt und nicht alle Errungenschaften der westlichen Welt gut geheißen werden aber gelebt. Ein authentisches Bild zeigt das nicht, aber das Essen war gut.

Danach Kiwis, Kea´s und Echsen im großen dunklen Park anschauen, das ist schön.

Schöner ist am nächsten Tag ein Schlammbad im Wai Ora Spa mit Miri Massage. George Bernhard Shaw  fand es „it`s like playing in silk“ und das ist  es auch. Hier sind Cooking Pools wo die Maori´s ihr Essen, in aus Pampasgras geflochtenen Körben, zum Kochen reingehängt haben. Heißwasserfälle Schwefelfumarolen die seit jeher von den Maoris zur Rekonvaleszenz benutzt wurden

Schefel Fußbad am Bus Center 

Maori Jesus wandelt auf dem See

die Suppen Zutaten sind schwierig zu beschaffen

1 Kommentar:

  1. Freut mich, dass Du auch das Wai Ora Spa besucht hat. Hat mir besonders gut gefallen, und die Massage war himmlisch.

    Was mich an den ganzen Maori Braeuchtummern interessiert ist, dass es eigentlich die gleichen Ritualen wie, z. B. auf der Osterinsel sind. Wirst Du ja auch noch erleben.

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