Sonntag, 22. Mai 2011

Eingeschleppt

Geschichten von den Tieren und Pflanzen die eingeschleppt, und im neuen Land zur Plage wurden gibt es nicht nur aus NZ. Die Kaninchen eines Hobbyjägers in Australien, wurden wegen der Fertilität und mangelnder Feinde zur Plage. Auch eine Art Antibabypille hat nicht viel gebracht, weil die nächste Generation ist resistent und sie hoppeln weiter. Das Opossum von den Kiwis kurz Possum genannt war der Renner zur Fellgewinnung in NZ. Tierhaut war irgendwann Weltweit out, die süßen Viecherl wurden „out“gesetzt und fressen nun die Wälder kahl. Sie werden mit Fallen gefangen, mit Gift getötet und mit Zäunen und Blechen z. B. an Elektrizitätsmasten daran gehindert Schaden anzurichten. Als unser Busfahrer mal über ein bereits totes fuhr, sagte er lapidar „nur ein totes Oppossum“ ist ein gutes und das hier ist jetzt festgenagelt. Mittlerweile werden die Haare in der Wollindustrie benutzt und warme Strickmode ist kuscheliges Merino/Possum.
Die nächste Spezie die diese Irrungen hervorrief war das Damwild. Hirsche und Rehe hatten endlose Wälder (wo kein Jäger hinkommt) keine harten Winter und viel zu fressen. Zeitweise wurde von der Regierung für abgeschossene Tiere Prämie bezahlt aber außer vom Hubschrauber konnten die nicht gejagt, und noch weniger als Trophäe abtransportiert werden. Da die Kiwis mit diesem Gerät ohnehin Fun verbinden wurde das, das Jagdvergnügen schlechthin. Ein findiger Unternehmer machte daraus Gehegewild und zu den üblichen Beef, Lamb Pie`s gesellte sich das Venison. Sogar mit Spätzle hab ich das Wild auf der Speisekarte gesehen. Der Absatz des pulverisierten Geweihes ist in Asien, ist wegen der aphrodisierenden Wirkung gigantisch. Sie haben noch nicht entdeckt, daß die bayrische Lederhose „a hirschlederne is“.
Die Maoris brachten auch schon aus ihrer Heimat gewohntes mit. Z.B. Kumara die Süßkartoffel die es in braun, weißlich und verschiedenem rot gibt. Den Hund, und vermutlich unabsichtlich die Ratte. Nun kamen zu den zwei einzigen Fledermäusen noch weitere Säugetiere dazu. Und die vielen flugunfähigen Vögel hatten plötzlich Feinde. Zweibeinige Jäger und vierbeinige Nesträuber. Einige Bodenvögel sind total ausgestorben wie seit 200 Jahren der 3 Meter hohe Moa, der Straußengröße (250 kg) hatte und ein Ei (90 Hühnereier) eine Großfamilie ernähren konnte und das ganze Tier für einen Maori Stamm gereicht hat. Der Kiwi – auch schon sehr stark dezimiert - wird bemuttert wie kein anderes Tier. Die Ausgaben für seinen Schutz sind immens, denn es würde den Stolz der federlosen Kiwi`s treffen, wenn das Wappentier nur noch ausgestopft im Museum zu sehen ist. Wie sieht es denn mit unserem Adler aus?

Aber auch Pflanzen machen sich hier breit und unser Springkraut läßt grüßen. Die Lupinie wurde als Leguminosen Wunderdüngemittel in einer Zeit eingeführt wo bereits die ersten Erfahrungen mit sich ausbreitenden Einwanderern bekannt war. Aber nun breitet sich aus und ehrenamtliche Helfer werden gesucht, sie auszurotten. Derzeit werden Bambushecken gepflanzt um die vielen Obstplantagen vor starken Winden zu schützen. Vom gelben Stamm her müßte es die wuchernde Sorte sein und die Sproßen wird hier wohl niemand ausgraben und essen, ergo……

Solange es Menschen gibt wurde gewandert, altbewährtes mitgenommen und integriert.

wo sind die Ehrenamtlichen?

Opossum Chor

ganz schön neugierig der Kleine

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