Donnerstag, 28. Juli 2011

San Pedro de Atacama

Das Dörfchen auf 2.440 Metern Höhe (3212 EW) ist die Touri Attraktion in Chile. Eine klassische schachbrettartige Straßenanordnung rund um die  Plaza de Armas wie sie von den spanischen Eroberern bei der Gründung angeordnet wurde. Um die Plaza das Rathaus, die Kirche, das älteste Gebäude (1540) das noch auf den spanischen Eroberer Pedro di Valdivia zurückgeht sind weiß getüncht dafür ist dann das Dach wieder Lehmputz wie auch die würfeligen braunen Adobebauten mit Innenhof. Diese Art der Stadtplanung ist eine Erfindung des Griechen Hippodamus von Milet im 5Jhrt. vor Christus, vom römischen Baumeister Vitruvius beschrieben und erlebte eine Renaissance bei den Überseestadtgründungen der Spanier.
Als der Kunstdünger noch nicht erfunden war, wurde hier Nitrat abgebaut und war Haupteinnahmequelle heute sind es die internationalen Touristen, ein Koreaner mit einer Mongolin sind mir begegnet und sie waren erstaunt, daß ich beide Länder schon bereist habe. Überproportional im Ort vertreten sind die Reiseagenturen, denn alle Attraktionen sind in der näheren und ferneren Umgebung und oft nicht einfach in der trockensten Wüste der Erde zu finden. Umrahmt wird das ganze von leicht mit Schnee gepuderten Bergen wovon der Licancabur mit 5.950 Metern der höchste tätige Vulkan der Erde ist. Aber von meinem Standpunkt (2.440) aus ist das auch nicht mehr so erhabend. Ein schönes Museum mit vielen interessanten Stücken das der belgische Priester und Hobby Archäologe Gustavo le Paige zusammengetragen hat. Die trockene Wüste erhält sogar Textilien über tausende von Jahren. Eine bekannte Mumie wurde gerade aus dem Museum entfernt und den Atacamenos zurück gegeben. Die von Schamanen benutzen Schnüfflerutensilien sind so zahlreich und die benutzen Drogen nur vage mit Tabak und Coca Blättern angegeben. Wenn ich mich an Carlos Castanedas Bücher erinnere gab es schon mehr Halluzigene Pflanzen in der Wüste. Im Tresorraum sind auch ein paar massive Goldschätze zu sehen, sonst eher das dünne Gold das die Spanier so enttäuscht hat, denn in Europa war bis dahin Gold immer massiv.
Staubige kleine Straßen, Artesania Läden mit schönen Sachen, Restaurants und Verleihfirmen für Räder und Sandboard Zubehör für den Fun in den Dünen. Die Skis sind normale Völkl, Fischer usw. auch die Bindung ist gleich, statt schneenaß mit Sand eingestaubt.
Ich habe mir eine Grippe geholt, kann nicht schlucken, huste, rotze und fühle mich elend. Die einzig kleine Farmacie mit unmöglichen Öffnungszeiten hat nicht viel zu bieten. Meine Reiseapotheke auch nicht, da ich eher mit der Rache Montezumas oder ähnlichem gerechnet habe. Also schlafe ich das weg, soweit das mit verstopfter Nase möglich ist. Allerdings verändert das meine Reisepläne denn ich wollte von hier eine Tour nach Uyuni in Bolivien machen. Fünf Tage im Allrad über 5.000 Meter hohe Pässe, Salzwüsten, farbenfrohe Seen aber auch schlafen in simpelsten Refugios, die Höhe und die Kälte das kann ich jetzt nicht aushalten.

nicht gedrehter Goldtopf massiv

Rathaus mit dem Licancabur

San Pedro links oben mit Lammfellhose

1 Kommentar:

  1. Liebe Christine,
    ich wünsche Dir gute Besserung! Ich sitze derzeit im kalten Deutschland und leider unter ähnlichen Beschwerden. Zwar bin ich reichlich mit Pillen versorgt, aber die helfen leider auch nicht.
    Und natürlich weiterhin gute Reise!
    Ingrid

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