Donnerstag, 21. Juli 2011

Casablanca

Nicht in Marokko sondern hier in Chile ist das Casablanca Tal das größte Weinanbaugebiet zwischen Santiago und Valparaiso. Zu vielen anderen in ganz Chile. Durch die sich selbst versorgenden Priester der spanischen Eroberer hat Weinanbau eine lange Tradition. Chilenische Weine haben Weltklasse durch viel französisches und spanisches Winzer Knowhow wie Rothschild und Konsorten die auch hier modernst produzieren. Die Eichen Fässer kommen nach wie vor aus Frankreich. Der Weltmarkt Anteil liegt bei 5 % und durch das sehr gute Preis Leistungs Verhältnis ein enormes Export Potential. Das Klima ist ideal (es sind keine Verrenkungen zum Frostschutz nötig wie in Neu Seeland, oder Bewässerung in Australien) die Böden optimal, die Sonnenscheindauer exzellent, Niederschlag dosiert und - bis jetzt - schädlingsfrei. Die in Europa und mittlerweile auch anderswo grassierende Phylloxera Reblaus hat hier noch nicht zugeschlagen. So gibt es hier Sorten z.B. den Carmenere (aus der Bordeaux Gegend) der in Europa ausgestorben ist und auch wegen zu viel Feuchtigkeit nicht wiederangebaut wird. Er ist ein vollmundiger, würziger Roter und eine Riserva ist schon was Leckeres. Aber auch andere Sorten wie Syrah, Pinot Noir und die weißen Klassiker sind hervorragend. In einem Supermarkt war die teuerste Flasche bei 12 Euro aber es gibt schon auch ein paar Edelmarken. Der kleine Getränkemarkt hier in der Straße mit Gitter statt Tür hat Tag- und Nacht geöffnet, mit Klingel macht man sich bemerkbar klärt mich gleich der Besitzer auf.
Gegenüber meinem (Schnecken) Caracol Hostal ist ein stylisches (das Wort mag ich eigentlich nicht, aber es trifft es genau) Restaurant mit einer schönen Holztür und geschmiedeten Löffeltürgriffen. Oft nur Empanadas mit Queso auf der Straße essend, einen chilenischen Apfel (auch bei uns grad erhältlich bevor unsere eigene Ernte kommt, die Sorten sind gleich) dazu, gehe ich ab und zu auch mal schlemmen. Eine Vorspeise auf gut Glück bestellt und es kommt ein schöner Salat mit etwas fleischlich gebratenem drauf. Auch jetzt weiß ich nur spanisch Molleja aber in keiner anderen Sprache (es ist eine Schande) wie Bries (in Frankreich fand ich mal die Übersetzung Bröschen) heißt. Auch hier eine seltene Delikatesse und mit der Besitzerin reden wir über die Innerei und die Zubereitung. Einen Fisch auf Gemüse und Quinoa (das bei uns immer nur im Müsli ist) und Madeleines zum Nachtisch mit leckerem Wein. Das Glas ist mir auch unbekannt nicht Riedel Kufstein sondern Stölzle Lausitz. Was mir so alles unbekanntes Deutsches begegnet.




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