Montag, 22. August 2011

Madrid

Wir wohnen gleich am Prado, dem Museo Thyssen-Bornemisza und dem Museo Reina Sofia die beiden letzteren gab es bei meinem letzten Besuch noch gar nicht. Lange vor dem Prado Museumsbau haben die Habsburger und die Spanier gekauft z.B durch Velasquez und nicht geraubt oder enteignet. Der neue Bau wurde von Napoleons Invasionstruppen als Pferdestall benutzt. Er enthält natürlich viele der berühmten Spanier wie Goya, Greco (Grieche), Velasquez, Ribera und ist gut sortiert mit Tizian, Rubens, Tintoretto, Caravaggio, Dürer, Grien und Anton Mengs (vorher nie gehört), Murillo und viele andere berühmte Gemälde. Die Sammlung ist  nicht auf Vollständigkeit ausgerichtet, sondern spiegelt den Geschmack der Spanier wider. Goya hat sich auf einem Bild selbst als Maler verewigt, die königliche Familie sehr unvorteilhaft dargestellt und sich auch nicht gescheut die Gesichtszüge von Kindern dem Geliebten und nicht dem Gatten ähneln zu lassen. Vor Bildern die eine ausführliche Betrachtung brauchen wie ein Triptychon von Hieronymus Bosch ist Gedränge. Eine beachtliche Sammlung (Kopien) von griechischen und römischen Skulpturen ist ein Querschnitt der frühen Steinmetzkunst.

Das Museo Thyssen-Bornemisza ist seit 1992 im lichtdurchfluteten Palacio de Villahermosa mit rund 800 Bildern (Prado 2000 zu sehen, 12.000 insgesamt) untergebracht und von der Frühzeit bis zur Moderne didaktisch gut  aufgebaut. Besonders die amerikanische Kunst des 19. Jhdt. war sehr gut vertreten. Baron Hans Heinrich Thyssen-Bornemisza gab seine auf 2,5 Milliarden geschätzte Sammlung nach Madrid (mit Spanierin Carmen verheiratet, die auch die gleichnamige Collecion beigesteuert hat) nachdem seine Villa am Luganer See zu klein wurde. Ein netter Innenhof mit schönem großen Kinderkopf und mit schicker Cafeteria.

Das Museo Reina Sofia ist vor Gedränge fast nicht auszuhalten. Vor dem weltberühmten Picasso
Gemälde Guernica muß eine Angestellte –die ziemlich genervt ist – andauernd die Besucher wegscheuchen. Es wurde im Auftrag der spanischen Regierung für die Pariser Weltausstellung 1937 gemalt, ist ein Mahnmal gegen den Krieg (Guernica wurde von der Deutschen Legion Condor zerstört) und kehrte erst nach dem Franco Regime - auf ausdrücklichen Wunsch von Picasso - nach Spanien zurück. Das Museo ist im ehemaligen Madrider Krankenhaus, das um extravagante gläserne Außenaufzüge mit Schrift „Reina Sofia“ und einem modernen Anbau mit einer luxuriösen Terrasse erweitert wurde. Auch mitmach Kunst ist vertreten, Farben mischen und probieren.

Der – kleine aber feine – 1781 gegründete botanische Garten ist gleich daneben. Bis in die 60iger Jahre wurden die hier gezogenen Heilkräuter an bedürftige abgegeben. Die Stadt per Tour-Bus erkundet die vielen schönen Plätze, Paläste, Puertas mit Quadrillen, das Stadion Bernabeu und große Shopping Center durchstreift. Ausverkaufs Angebote haben mich zur Anpassung meiner Garderobe, die nach dem Gewichtsverlust dringend notwendig ist, angeregt. Besonders zahlreich sind die geflügelten Bronzekunstwerke „auf“ den Palästen, viele gelungene moderne Bauwerke und viel Grün dazwischen und auch total begrünte Wände, aber auch Relikte aus der Francozeit.

begrünte Wand nicht gedreht!

Don Quijote auf Rosinante, Sancha Panza auf ?
2000 x fotografiert am Tag

bronzener Besucher umrahmt von zwei Grazien

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