Mittwoch, 10. August 2011

Buenos Aires

Alles vom Wüstensand entstaubt (im Hotel gab es nicht einmal eine Schuhbürste) und die Schuhputzer haben nur Creme und nichts für Wildleder, dann einigermaßen zivilisiert zum Flughafen Calama. Endlos über Wüste geflogen und nach Zwischenstop in Santiago gelandet, kein Schnee aber Regen. Aufregung beim Abflug wegen falscher Gate Angabe und dann in Argentinien gelandet. Endlose Einreisekontrollen und der Transport in die Stadt. Ich bin mal wieder im Hostel International (Jugendherberge) weil es sich gut über Internet buchen läßt, billig ist und Zentral. Von wegen gute Luft (Buenos Aires) der Verkehr ist selbst spät am Sonntagabend auf der sechsspurigen (Prunkautobahn) Straße noch dicht und die Taxis (30.000 schwarzgelb) zahlreich. Schöne renovierte alte Gebäude sind angestrahlt und dazwischen Wolkenkratzer. Drei Millionen Einwohner leben hier und in der Fußgängerzone wo mich der Taxler absetzt sieht es vermüllt aus wie nach einer Großveranstaltung.

Ich nähere mich der Heimat denn es sind statt 6 nur noch 5 Stunden Zeitverschiebung die Stunde merke ich. Die Fußgängerzone wird abendlich zum Straßenkitschverkaufszentrum daher der Müll-danach. Sonst schöne Geschäfte z.B. die Galeria Pacifico (alles was weltweit Rang und Namen hatist vertreten), Ruinen hinter schönen Fassaden, Paläste (meistens Banken auch meine chilenische Santander von der ich immer dachte sie wäre spanisch), kleine Kioske, Schuhputzer, Kinos (der Hit ist gerade eine Neuverfilmung der Trapp Familie), Musiker und das Laufvolk. Heladerias (Eisdielen wo die Sorten zugedeckt sind) mit vielen Sorten Eis und Speislokale mit viel Fleisch vom Grill aber auch Pizza, Pasta und Gnocchi. Die Stadt hat wirklich das nachgesagte pariserische Flair und auf jedem Platz, Straßenecke, Grünanlage, Kreuzung usw. steht ein Monument. Büste, Standbild mit Sockel oder ohne, zu Pferd zu Fuß, aus weißem oder buntem Marmor, Bronze, Beton, Edelstahl, Ziegel schlicht als Obelisk oder schnörkligste Steinmetzkunst, heroisch mit ewigem Licht für die Gefallenen des Falklandkrieges und für die vermissten der Diktatur. Für das Erfinden der Nationalflagge bekommt man ein Denkmal, Evita Peron sowieso und auch für das Erstellen von Denkmälern wie diverse Parks des französischen Gartenarchitekten Theis wird man geehrt. Rodin Kopien vom „Denker“ und dem „Kuß“, griechische Minotaurus Nachbildungen stehen in Grünanlagen neben argentinischer moderner Kunst. Die „Floralis Generica“ vom Architekten Eduardo Catalano ist eine riesige Edelstahlblüte die sich bei Sonnenuntergang schließt und die Farben – je nach Anstrahlung - wechselt. Die Barrios (Stadtviertel die einst eigenständig waren) nach historischer Schachbrettanlage sind nur an den Nahtstellen etwas unübersichtlich. Das Zentrum mit dem Plaza del Mayo, der Pyramide del Mayo, der Präsidentenpalast die Casa Rosada, der Cabildo (Sitz des Rates) und die Kathedrale von 1791 nachdem die Vorgängerkirchen zusammen gebrochen waren. Der Sitz der Kirche bei den Regierungsgebäuden bezeugt die Wichtigkeit der katholischen Kirche, denn bis 1994 mußte der Staatspräsident Katholik sein. Die Kirche beherbergt das Grab des Generals Jose de San Martin (die Bronzeteteile und der Marmor werden gerade akribisch gesäubert) der das Land von den Spaniern befreit hat. Im Eingang zum Seitenaltar steht eine militärische Ehrenwache und die zahlreichen südamerikanischen Touristinnen müssen sich neben den „unbeweglichen keine Miene verziehenden“ für ein Foto postieren. Pietätslos in der Kirche und vor dem größten Heroen. Die Farbe Rosada taucht öfter in der Stadt auf und geht zurück auf die Tradition die Häuser (Kunstmuseum) mit einer Mischung aus Kalk und Stierblut zu tünchen. Oder im Fall vom Präsidentenpalast waren zwei verfeindete Parteien, die „weiße“ und die „rote“ zusammengekommen und der erste Präsident hat die Farben gemischt. Ungewöhnlich ist, daß die Stadt den Hafen Madera mit dem Rio de la Plata im Rücken hat und ihm nicht zugewandt ist.
Es ist grau, Smog oder schlechtes Wetter auf jeden Fall nicht gut .

Taxi vor dem Rosada
ich gebs auf mit dem drehen

Kaufhaus Falabella gegenüber von meinem Zimmer

nicht ich, Cristina Kirchner for President

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