Mit dem Mountainbike nach Quitor de Pukara geradelt und den Rio San Pedro mußte ich mehrmals „durchqueren“ Hunde und Reiter hatten es da leichter. Das Wasser ist trübbraun und so ist die Tiefe nicht auszumachen. An einer Stelle entscheide ich mich doch für eine Brücke. Der Aufstieg erfolgt über eine Hühnerleiter (akrobatische Übung mit dem Radl auf der Schulter) und die fehlenden Balken auf der Brücke können mit großen Schritten überwunden werden. Auf einer Seite gibt es sowas wie ein Geländer. Die Landschaft ist Oasenähnlich. Ein Kanal befördert Wasser aus dem Rio San Pedro auf Felder und Gärten. Der kleinblättrige, staubige immer vertrocknet aussehende Chanar Baum ist überall Heimstatt für die Vögel. Spatzen sind hier nicht vom Aussterben bedroht. Den Eintritt bezahlt und die restaurierte Festung hoch den Berg hinaufgeklettert. An einem Hügel über der Hochebene haben die Atacama`s eine aus Steinwällen bestehende Anlage gebaut. Hinüber zum Valle de la Luna und Valle de la Muerta, hinunter auf San Pedro de Atacama und den grünen sich durch das Gelände schlängelnden Fluß und auf die ganze Hochebene konnte die Kontrolle ausgeübt werden. Als die Inka`s im 11 und 12. Jhdt. hier einfielen kam es zur ersten Verschmelzung der verschiedenen indigenen Gruppen. Da die Machtkämpfe untereinander tobten, hatten es die eindringenden Spanier mit einer geschwächten uneinheitlichen Verteidigung zu tun. Die wenigen Spanier hatten ihr Heer aus versklavten Indigenas rekrutiert. Massaker unter der Bevölkerung, Versklavung und die bis dahin unbekannten europäischen Krankheiten dezimierten bis fast zum Aussterben. Heute zeigt die Festung, daß hier schon Besiedelung seit tausenden von Jahren war. Der terrassierte Hang wird von Steinmauern abgegrenzt und diente nicht nur als Verteidigungsausblick sondern auch gut bewässert, der Landwirtschaft. Ähnlich wie in Cusco/Peru und Umgebung. Der Anstieg ist steil und ich krieg kaum Luft aber der Ausblick entschädigt alle Mühsal. Der Ticketverkäufer spielt abwechselnd Gitarre und eine dicke „alt“ klingende Flöte. Auch auf dem Pferderücken kann man mit Handy telefonieren!
Da es nach dem Sandsturm ständig bewölkt ist, bin ich um den nächtlichen Ausflug (vorher war es mir zu kalt) der Sternbeobachtung in der Wüste gekommen. Noch in diesem Jahr soll „ALMA“ = spanisch Seele (Atacama large millimeter Array) hier das größte Teleskop weltweit entstehen, zu den vielen anderen die es hier schon gibt. Es werden 64 Antennen mit je einem Durchmesser von 14 km installiert die es möglich machen 100 x besser lauschen zu können. Die Wüste, die Höhe, die Pazifikwinde und die dünne Besiedelung machen das möglich. Die „ESO“ Europäische Südliches Observatorium unterhält am Cerro Peronal und La Silla jeweils eine Anlage. Besuche sind möglich, aber sie liegen so abseits, daß ich doch lieber das Münchner, das ganz praktischen U-Bahn Anschluß hat, besuche. Bei meinem letzten Besuch konnten die schon alle Sternenhimmel simulieren und das reicht aus. Allerdings für eine Atacamenische Sternschnuppe hätte ich mir schon einen besonderen Wunsch ausdenken müssen, was schwierig ist, ich in Wunschlos glücklich.
das Handy hat sie in der rechten Hand |
so mußte ich auch über die Brücke wieder gedreht!!!!!!!! |
Blick auf San Pedro |
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