1915 begannen die Amis hier Kupfer abzubauen. Sie bauten eine Stadt mit allem was Ami so braucht wie Schulen, Krankenhaus, Drugstore, Kirche und sicher auch anderes. Das war Chuquicamata (sprich Tschuki) das 2008 aufgegeben wurde, weil es zu nahe an der Mine war. Allende hat 1971 den Betrieb für Chile übernommen, während der Diktatur wieder teilamerikanisch und nun ist es die rein chilenisch staatliche Gesellschaft Codelco. Die Bedingung der Tour sind gute Schuhe, lange Ärmel, Helm und Sicherheitsweste werden gestellt. Der Eintritt ist kostenlos, es wird eine Spende erwartet die den Kindern kranker Arbeiter zugutekommt. Wir fahren mit dem Bus die 20 Km zur Mine und kommen an der Geisterstadt Chuquicamata vorbei die heute nicht besucht werden kann, weil der Sandsturm auch hier gewütet hat und einige Gebäude nicht sicher sind.
Diego unser Führer klärt uns über die Dimensionen der hier bewegten Steinmassen auf. Die Grube ist 6 km lang, 3 km breit und 1km tief. Der hier abgebaute eher Sand als Stein ist ein „Sulfudos“ und die Fahrzeuge die mit 400 Tonnen Beladung von ganz unten nach oben zur Weiterverarbeitung kriechen haben gigantische Dimensionen. Die eingesetzten Fahrzeuge/Tracks sind Komatsu (Japan) und die Giganten sind Liebherr (Deutschland). Auch viele Mercedes Fahrzeuge mit Palfinger und Berger Kran sind im Einsatz. ABB hab ich gesehen und auch ein Auto der Firma die meine kleine Firmenrente bezahlt. Das ist nach AEG die Alstom gewesen. Der Verbrauch ist 3 Liter Diesel in der Minute und 107 Tracks sind rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr im Einsatz. 40.000 $ kostet ein Reifen und er hält 8 Monate und das Liebherr Gefährt kommt auf 5 Millionen $ und ist 10 Jahre im Einsatz. Weitere Tracks sind unterwegs um den Abfall dann zu entsorgen und Chuquicamata zuzumüllen. Es arbeiten 18.000 Menschen für Codelco und der Frauenanteil ist doch 30%. Das zweite geförderte Gestein ist ein grüner durch Wasser und Luft oxydierter Kupferoxyd. Das Gestein wird gemahlen, mit Wasser vermischt und das Kupfer bildet Bläschen an der Oberfläche und das abgeschöpfte Konzentrat wird getrocknet und bei 1200 Grad ausgeschmolzen. Durch einen pyrometallurgischen Prozeß wird das Kupfer gereinigt und eine Reinheit von 99,7 % erreicht. Das ist Notwendig für die Chip Produktion (Handy, Kamera, Computer usw). Das Brauchwasser wird wieder verwendet und der Süßwassertank heißt sinnigerweise Isar. Die Platten haben 175 kg, 16 werden gebündelt und jeden Tag werden 1500 Tonnen Kupfer produziert die dann per Bahn viermal am Tag die 280 km nach Mejillones zum Hafen transportiert werden.
Bis 2018 wird im Tagebau gearbeitet, dann wird in Minen gearbeitet, um gezielt an die rarer werdenden Vorkommen zu gelangen, der Tagebau ist zu teuer. In 60 Jahren sind alle Vorkommen ausgebeutet, und was machen wir dann?
Über dieser Grube zustehen und diese Giganten wie Ameisen im Linksverkehr rauf und runter kriechen zusehen, den ewig langen Zug abfahren zusehen und sich vorzustellen wieviel Aufwand notwendig ist um Kupfer als Rohstoff zur Verfügung zu haben und was aus diesen Platten noch alles herstellt wird. Der neueste Trend ist - aus gesundheitlichen Gründen - Kupferfäden in Socken und auch Bekleidung beizumischen.
die Grube |
gut ausgerüstet |
der Zug gezogen und geschoben |
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