Der Shuttle-Bus braucht lange, die Schlangen sind noch länger und ohne Einkaufsbummel im Duty free eile ich zum Flieger. Air Europa nie gehört aber die Billigste über Internet buchbare Airline bringt mich zurück nach Europa, genauer nach Madrid. Im Dunklen, obwohl es schon sechs Uhr früh ist schweben wir bei warmen 20 Gad ein. Es gibt doch einen europäischen Sommer, anders wie mir immer in den Winter berichtet wurde. Ich muß bis 14.15 Uhr ausharren bis Elke und Rebecca zum Abholen kommen. In Ermangelung bequemer Bänke schlage ich mein Lager auf dem Fußboden auf. Schlafen geht nicht, aber ausstrecken nach 12 Stunden Flug tut gut. Mit Verspätung kann ich meine Lieben nach so langer Zeit wieder in die Arme schließen. Der Taxler Isidoro bringt uns zum Hotel Lope de Vega mitten in das ehemalige Literatenviertel und heutige Museumsareal. Einen kleinen Bummel zum Prado die Schlangen sind lang (Eintritt ab 18.00 Uhr gratis) und Jugendliche ohne Ende. Fahnenschwenkend und Parolen schreiend uno, dos, tres, cuarto, cinco, seis, siete, ocho, nueve, diez, once, dose, trece, catorce, quince, dieziseis Benito, Benito. NEIN es geht hier um keinen Fußallclub nein der Benedikt der 16. „Il Papa“ ist gemeint. Weltjugendtag wie 2005 in Köln und 2008 in Sydney. Alle laufen mit gelb/roten Rucksäcken und T-Shirts rum die Aufschrift ist JMJ Madrid 2011 (Jornada Mundial de Juventud 2011). Wir sehen Abordnungen der Länder Uganda, Burkina Faso, Italien (erzählen stolz, daß sie 900.000 sind), Kroatien, USA, Mexiko, Brasilien, Chile (einige wissen doch schon von Benedikt siehe Blog Südamerika Nachlese), Frankreich, Canada, Schweiz, Österreich, BAYERN, Israel, ein arabisches Land, Kolumbien und viele Fahnen die wir nicht zuordnen konnten. Ich bin bei der Vorbereitung für Madrid darüber gestolpert, habe mir aber nicht vorgestellt, daß das Auswirkungen für uns haben könnte. Die Menschenmaßen die sich gleich bei uns um die Ecke am Paseo de Prado ballen machen uns manchmal das Durchkommen schwer, die Metro Station Banco de Espana, ist ganz geschlossen und die nächste Sevilla ist beängstigend überfüllt. Bei den Veranstaltungen hören wir in der Seitenstraße den Übertragungston und die frenetischen Benito Rufe, sehen aber nicht die vielen aufgestellten Leinwände. Anders als in Köln findet das ganze mitten in der Stadt statt. Eine Messe an der Calle Mayor an der Metro Sevilla und dort auch die Verabschiedung. Genau dann will Rebecca noch Pommes zum Abendessen und der Burger King ist wegen Überfüllung zeitweise geschlossen. Die Jugendlichen haben Gutscheine dafür und warten geduldig auf ihre Ration. Verpflegungsstände mit billig zu erstehenden Essenstüten sind aufgebaut und die offizielle Einheitsausrüstung wird an speziellen Ständen angeboten. Im Rucksack ist wohl eine Bibel in vielen Sprachen, Hüte, Anstecker, Kleidung gehört zur Einheitsausrüstung. Die Museen bieten generös kostenlosen Eintritt an und die Schlangen sind immens lang und wir dürfen als „Zahlende“ dann vor. Obwohl wir oft nicht zahlen müssen, denn Rebecca mit 12 und wir Rentner haben meistens eine Reduktion bis hin zum 0.00 Euro Ticket. Außer, daß die Massen behindernd sind, verhalten sich die Jugendlichen vorbildlich, kein Alkohol, die Droge ist viel Haleluja Gesang, rhythmisches geklatsche und getanze aber alles im Sinne der Völkerverständigung.
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Freßpaket |
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Hauptstraße Calle del Prado |
Papamobil