Samstag, 4. Juni 2016

Mittwoch, der 23.03.2016 Wüstenausflug und nach Swakopmund

Um sechs Uhr morgens bekommen wir unseren Kaffee an die Tür gebracht. Wir haben wirklich die ganze Nacht draußen geschlafen. Wir gehen mit Simon auf Tour. Er zeigt uns wenn er Wasser verschüttet, dann kommen sofort große Ameisen mit einem grün/weiß gestreiften Hinterteil (gestern hat mich so eine schon gebissen) und schauen nach dem Wasser. Er schüttet Wasser in den Sand und dann holt er vorsichtig einen kleinen gebackenen Sandkuchen heraus. Inzwischen geht die Sonne malerisch hinter den Bergen auf. Wir sehen die Löcher von der Wüstenspringmaus, einer supergiftigen Spinne und vieles andere mehr. Am beeindruckendsten ist der Kameldornbaum (Foto siehe Vortag). Nicht nur daß er Dornen hat die sehr, sehr lang und spitz sind er ist ein Überlebenskünstler in der Wüste. Kann tausende Jahre alt werden und ist absolut geschützt. Darf auch dürr nicht gefällt werden, weil darin sich viele Wohnungen von Insekten verbergen. Am spannensten ist aber sein Schutz vor Freßfeinden z.B. die diversen Gazellenarten. Wird er angefressen dann produziert er einen ungenießbaren Saft der sofort in die Blätter steigt. Aber nicht genug, Gazelle könnte ja zum nächsten springen. Aber mittlerweile wurde schon zum nächsten Baum kommuniziert. Über den Wind aber wie genau, das weiß man nicht und auch der Baum schützt sich. Aber die Gazellen sind ja auch nicht blöd die versuchen so zu fressen, daß sie auf der Wind abgeneigten Seite am Baum knabbern. Es gibt ein üppiges Frühstück und wir fahren an wunderschönen versteinerten Dünen zurück zum Hauptresort und es ist eiskalt im offenen Jeep. Von wegen heiße Wüste....

Heute geht es weiter nach Swakopmund. Unterwegs sehen wir Bergzebras, Schabrakenschakal, Raldtouristen auf den Schotterpisten und kommen am Kuisib Canyon und River vorbei. Berühmt durch das Buch "und wenn es Krieg gibt, dann gehen wir in die Wüste". Zwei junge deutsche Geologen die bei Ausbruch des 2. Weltkrieges nicht nach Hause an die Waffen sind, sondern desertiert sind und sich in

diesem Canyon 2 Jahre lang versteckt haben. Sie durften von niemand gesehen werden, weil jeder gerne das Kopfgeld kassiert hätte. Sie mußten dann aber wegen Krankheit aufgeben. Aber sie beschreiben den Überlebenskampf in der Wüste. Ein tolles Buch das einer der Beiden nach dem Krieg geschrieben hat, während er immer noch dort arbeitete.  
 
Wir besuchen eine Lodge die sich auf die Aufzucht von Meerkatzen spezialisiert haben. Eine wunderschön gelegene Anlage mitten in der Wüste. Die Tierchen sind in einem Gehege und wissen auch wie man den Zaun überwindet und gehen auch draußen spazieren. Alles aus den schönsten Natursteinen gebaut mit gigantischen Kakteen.

Wir fahren durch absolute Mondlandschaften, kommen an Bergwerken vorbei die Uran abbauen und an der endemischen Welwitschia. Sieht aus wie aufgerissener Fahrradschlauch, graugrün und ist genauso unerforscht wie die Feenkreise.

Ein österreichischer Botaniker namens Welwitsch entdeckte die Pflanze 1859. Er beschrieb sie als die Wundervollste aber auch die Häßlichste. Bis zu 8 m Durchmesser ist möglich und die Wurzeln können bis 3 Meter tief gehen und sich 15 Meter weit ausbreiten. Aber so genau weiß man auch nicht wie sie das Wasser erhält und dabei eine für Wüste untypische grüne (ich würde sagen graugrüne) Farbe erhält. Sie können bis zu 1000 Jahre alt werden und sind botanisch gesehen ein Wunderwerk.

Wir erreichen Swakopmund am Meer, ein deutsches Städtchen der Kolonialzeit und der Jahrhundertwende. Es ist das größte Seebad in Westnamibia mit 25.000 Einwohnern und am Südatlantik gelegen und beliebtester Hauptferienort und ähnelt dem Flair eines Nordseebad. Was wir an Ostern zu spüren bekommen.

Wir finden das etwas außerhalb gelegene Vogelstrand Guesthouse wundern uns über die Sicherung mit hohem Stacheldrahtzaun und automatischer Einfahrt. Die dunkelhäutige Dame des Hauses (bisher war weiß die Farbe unserer Gastgeber) sagt die Versicherung verlangt das. Wir gehen abends noch an die Jetty einen schönen Fisch bei Sonnenuntergang essen. Nicht ohne unser Auto einem Parkwächter anzuvertrauen der verspricht wie auf seinen Augapfel aufzupassen.


Da der Atlantik stürmisch und flach ist und Schiffe nicht natürlich anlegen konnte wurde die 300 Meter lange Jetty gebaut. Ursprünglich nur aus Holz wurde er mehrmals weggespült und nun wieder mit Eisenunterkonstruktion gebaut.
Ich esse Klippfisch in Folie und Malvis Ebony and Ivory. Malvis ist sowas wie ein Kuchen mit weißer und schwarzer Schokolade. Richtig g`schmackig.
 
Unser Auto war gut bewacht, obwohl wir die Warnungen gar nicht verstehen können z.B. nicht alleine am Strand gehen usw. weil alles ganz ungefährlich aussieht.

unser Schlafhäuschen

noch so eine schöne Toilette wie in der Teufelskrallenn Lodge vom ersten Tag
diesmal für Männer



ein Köcherbaum im Hintergrund und vorne der Kaktus heißt
"Schwiegermuttersitz"

Welwitschia
 
 

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